(ots) - Die Ãœbernahme von Air Berlin durch die
Lufthansa führe nicht zu steigenden Ticketpreisen. Das zumindest
behauptet Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Mit dieser Analyse dürfte der
Manager ziemlich allein dastehen. Die Hoffnung, dass sich zwei
Fluglinien unter einem gemeinsamen Konzerndach am Markt genauso
verhalten wie zwei unabhängige Wettbewerber ist schlicht
unrealistisch.
Auswertungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt
zufolge, erreicht die Lufthansa mit ihrer um Air Berlin vergrößerten
Tochter Eurowings auf vielen Strecken eine monopolartige Stellung. Ab
Düsseldorf, bisher wichtigster Standort von Air Berlin, wäre die
Kranich-Airline nach Berlin-Tegel, Genf oder Florenz sogar
Alleinanbieter. Auch dem Unbedarften dürfte es angesichts dieser
Kräfteverhältnisse schwerfallen, künftig an eine kundenfreundliche
Preisgestaltung zu glauben.
Die Worte von Spohr sind daher vor allem eines: Ein netter
Versuch, die offensichtlichen Wettbewerbsprobleme klein zu reden. Nun
sind die Kartellbehörden gefragt. Sie müssen dafür sorgen, dass der
Wettbewerb funktioniert, Fliegen damit bezahlbar bleibt.
Verbraucherinteressen wiegen schließlich schwerer als das Ansinnen
der Politik, einen "Nationalen Champion" in der Luftverkehrsbranche
zu schaffen.
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