(ots) -
Nach der Landtagswahl in Niedersachsen sollen nÀchste Woche die
SondierungsgesprÀche zur Regierungsbildung im Bund beginnen. Das
angestrebte DreierbĂŒndnis aus CDU/CSU, FDP und GrĂŒnen erfĂ€hrt dabei
weiterhin eine groĂe UnterstĂŒtzung: 55 Prozent aller Befragten fĂ€nden
es gut, wenn es zu einer solchen Regierung kÀme, 27 Prozent fÀnden
das schlecht und 14 Prozent wÀre es egal (Rest zu 100 Prozent hier
und im Folgenden jeweils "weiĂ nicht"). Dabei findet eine
Jamaika-Koalition bei den AnhÀngern von FDP (gut: 75 Prozent) und
GrĂŒnen (gut: 80 Prozent) noch gröĂere Zustimmung als bei denen der
CDU/CSU (gut: 68 Prozent). UnabhÀngig davon erwarten 76 Prozent aller
Befragten, dass es letztlich zu einer schwarz-gelb-grĂŒnen Regierung
kommen wird.
Projektion
Wenn am nĂ€chsten Sonntag bereits wieder gewĂ€hlt wĂŒrde, dann kĂ€me
die CDU/CSU auf 31 Prozent (minus 1 im Vergleich zum letzten
Politbarometer) und die SPD auf 21 Prozent (unverÀndert). Die AfD
erreichte 12 Prozent (unverÀndert), die FDP 11 Prozent (plus 1), die
Linke 10 Prozent (unverĂ€ndert) und die GrĂŒnen erhielten 11 Prozent
(unverÀndert). Die anderen Parteien lÀgen zusammen unverÀndert bei 4
Prozent.
Schwacher RĂŒckhalt der Parteivorsitzenden
Das Abschneiden bei der Bundestagswahl beeintrÀchtigt auch das
Image der Vorsitzenden von Union und SPD. So glauben nur 42 Prozent
aller Befragten, dass die CDU voll hinter der Politik ihrer
Vorsitzenden Angela Merkel steht (steht nicht dahinter: 52 Prozent).
Gleiches glauben bei der CSU und ihrem Vorsitzenden Horst Seehofer
sogar nur 34 Prozent (steht nicht dahinter: 52 Prozent). Beim
SPD-Vorsitzenden Martin Schulz gehen 49 Prozent davon aus, dass seine
Partei voll hinter ihm steht (steht nicht dahinter: 42 Prozent).
TOP TEN
Auf der Liste der nach Meinung der Befragten zehn wichtigsten
Politikerinnen und Politiker geht der Trend eher nach unten: Kurz vor
seiner Wahl zum ParlamentsprÀsidenten liegt jetzt Wolfgang SchÀuble
auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,0 auf der Skala von
+5 bis -5 (hier und im Folgenden Vergleichswert zu September IV:
1,9). Jetzt nur noch Platz zwei fĂŒr Angela Merkel mit deutlich
schlechteren 1,6 (2,0). Es folgen Christian Lindner mit 1,3 (1,4),
Cem Ăzdemir mit 1,2 (1,3), Sigmar Gabriel mit 1,1 (1,3), Martin
Schulz mit 0,6 (0,7), Ursula von der Leyen mit 0,4 (0,4), Andrea
Nahles mit 0,3, die jetzt von den Befragten wieder zu den Top Ten
gerechnet wird, und Sahra Wagenknecht ebenfalls mit 0,3 (0,4).
Schlusslicht bleibt mit 0,1 (0,1) Horst Seehofer.
Kompromiss von CDU und CSU zur Asyl- und FlĂŒchtlingspolitik
Nach dem langen Streit zwischen CDU und CSU ĂŒber eine Begrenzung
der FlĂŒchtlingszahlen haben sich die Parteispitzen am vergangenen
Sonntag auf einen Kompromiss geeinigt, wonach nicht mehr als 200.000
FlĂŒchtlinge pro Jahr nach Deutschland kommen sollen. Gleichzeitig
sollen aber das Recht auf Asyl und internationale Schutzrechte fĂŒr
FlĂŒchtlinge nicht eingeschrĂ€nkt werden. Eine solche inhaltliche
Festlegung finden 51 Prozent gut und 43 Prozent nicht gut. Die gröĂte
Zustimmung erhÀlt diese bei den AnhÀngern der CDU/CSU (72 Prozent)
und der FDP (70 Prozent). Bei denen der Linken, der GrĂŒnen und der
SPD wird dieser Kompromiss mehrheitlich abgelehnt. Besonders wenig
UnterstĂŒtzung findet er bei den AnhĂ€ngern der AfD (gut: 17 Prozent).
44 Prozent meinen, dass sich bei diesem Kompromiss eher Horst
Seehofer durchgesetzt hat, 39 Prozent sagen eher Angela Merkel. Bei
den AnhÀngern der CDU/CSU glauben jeweils 41 Prozent, dass sich eher
Merkel bzw. eher Seehofer durchgesetzt hat.
Einwanderungsgesetz
Ăhnlich wie vor zwei Jahren findet es eine Mehrheit (78 Prozent)
gut, wenn es ein Einwanderungsgesetz gÀbe, mit dem die Zuwanderung
von ArbeitskrĂ€ften von auĂerhalb der EuropĂ€ischen Union gesteuert
werden könnte. 19 Prozent sprechen sich gegen ein solches Gesetz aus.
Lage in der TĂŒrkei
Fast einhellig (87 Prozent) sind die Deutschen der Ansicht, dass
aktuell in der TĂŒrkei demokratische und rechtstaatliche GrundsĂ€tze
sehr stark oder stark missachtet werden. Nur 8 Prozent sehen da eine
nicht so starke oder ĂŒberhaupt keine Missachtung. Nicht verwunderlich
ist es deshalb, dass 51 Prozent von einer weiteren Verschlechterung
des VerhĂ€ltnisses zur TĂŒrkei ausgehen, wĂ€hrend 40 Prozent glauben,
dass sich da in nÀchster Zeit nicht viel Àndern wird und nur 6
Prozent eine Verbesserung erwarten.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgefĂŒhrt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 10. bis 12. Oktober 2017 bei 1.180 zufÀllig ausgewÀhlten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berĂŒcksichtigt. Die Befragung ist
reprĂ€sentativ fĂŒr die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich betrÀgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 31
Prozent, SPD: 23 Prozent, AfD: 9 Prozent, FDP: 11 Prozent, Linke: 10
Prozent, GrĂŒne: 12 Prozent. Das nĂ€chste bundesweite Politbarometer
sendet das ZDF am Freitag, den 27. Oktober 2017. Weitere
Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de
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Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
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