(ots) - Von Jan Drebes
Es ist beschämend, wie die jüngste IQB-Studie Leistungsdefizite
junger Schüler in fast ganz Deutschland aufdeckt. Fehlgeleitete
Schulpolitik hat damit zu tun. Einsparungen bei Lehrern,
unterschiedliche Bezahlung und Beamtenmodelle, Unterrichtsausfall,
falsche Ausstattungen, kaum Sanierungen der Gebäude und mangelhaft
angepasste Lehrerausbildung sind ein Armutszeugnis für eines der
reichsten Industrieländer der Welt. Dabei rollt die größte
Herausforderung der vergangenen Jahrzehnte erst noch auf die Schulen
zu: Wenn immer mehr Schüler mit Migrationshintergrund in die Klassen
kommen, bedarf es einer guten Organisation und hochmotivierter
Lehrer, um allen Kindern gute Förderung zu ermöglichen. Leider
dürften viele jetzt von der Politik ergriffene Maßnahmen dafür zu
spät kommen, es fehlt schlicht an Lehrern. Und angesichts der
Langsamkeit der Kultusministerkonferenz, die zuletzt den zaghaften
Beschluss fasste, eine bundesweite Werbekampagne für das
Lehramtsstudium zu erwägen, bedarf es eines Aufrüttelns alter
Strukturen und mutiger Zusammenarbeit aller Beteiligten.
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