(ots) - Von Antje Höning
Das Monopoly in der Chemie geht weiter. Während in der Energie der
Trend zu dezentraler Erzeugung geht, bleibt in der Chemie schiere
Größe ein Vorteil. Die deutschen Riesen schlagen hier verschiedene
Wege ein: Bayer wählt den für die Finanzen und das Image riskanten
Weg und schluckt Monsanto. BASF traute sich die Ãœbernahme des
Konzerns mit dem schlechtesten Image der Welt nicht zu. Nachdem eine
Partnerschaft nicht zustande kam, wartet BASF nun auf die saftigen
Krümel, die von Bayers Tisch herabfallen. Bayer fährt volles Risiko,
BASF auf Sicht. In zehn Jahren wird der Wettbewerb zeigen, ob
Bayer-Chef Baumann oder BASF-Chef Bock der größere Stratege war. Auf
kurze Sicht kann Baumann zufrieden sein: Er kommt den Kartellbehörden
mit dem Verkauf weit entgegen und streicht dafür einen überraschend
hohen Preis ein. BASF zahlt das 15-Fache des Gewinns. Zugleich kommen
die "verkauften" Bayer-Mitarbeiter in beste Hände. Die nächste
Schlacht muss Baumann in Brüssel schlagen. Mit dem BASF-Deal sind die
Chancen gestiegen, dass er diese gewinnt.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell