(ots) - Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef
Scheele, hat davor gewarnt, bei der Zuwanderung zu sehr auf
Beschäftigte aus anderen EU-Ländern zu setzen. Der Behördenchef sagte
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe):
"Die wirtschaftliche Lage in vielen EU-Ländern hat sich verbessert.
Deshalb nimmt das Interesse an Zuwanderung nach Deutschland ab."
Bislang kämen noch etwa 200.000 EU-Bürger im Jahr nach Deutschland,
das werde aber tendenziell abnehmen. "Deshalb müssen noch stärker
Fachkräfte aus Staaten gewinnen, die nicht zur EU gehören."
Scheele kündigte an, das Engagement in den sogenannten
Drittstaaten auszubauen. "Wir gründen derzeit einen eigenen
Geschäftsbereich dafür. Wir müssen stärker vor Ort vertreten sein,
denn unser Ziel ist es, dass Abschlüsse schon im Ausland anerkannt
werden und dort auch Sprachkurse angeboten werden, etwa vom BAMF."
Denn um als Arbeitsmigrant nach Deutschland kommen zu können, müsse
man schon hierzulande einen Job vorweisen. "Klarheit würde ein echtes
Einwanderungsgesetz schaffen. Das werden wir mit der neuen
Bundesregierung besprechen müssen."
Nach Angaben von Scheele rekrutiert die Zentrale Auslands- und
Fachvermittlung der BA seit einigen Jahren zum Beispiel auf den
Philippinen Pflegekräfte. "Wir wollen das noch stärker ausbauen, auch
in anderen Berufen und weiteren Drittstaaten." Allein um das
Erwerbspersonenpotenzial bis 2030 stabil zu halten, benötigte
Deutschland etwa 300.000 zusätzliche Kräfte im Jahr.
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