(ots) - Es bleibt zu hoffen, dass der militärische
Konflikt zwischen der irakischen Zentralregierung und den
teilautonomen Kurden nur ein Scharmützel war. Nur dann lässt sich ein
erneuter Krieg im Zweistromland verhindern. Doch dafür müsste
entweder der irakische Premierminister Haidar Al-Abadi oder der
kurdische Regionalpräsident Massoud Barzani einlenken. Danach sieht
es aber leider nicht aus. Beide haben vermeintlich gute Argumente.
Al-Abadi will die Einheit des Landes wahren und die Einkünfte aus dem
Ölgeschäft sichern. Für seinen Vorstoß gegen die Kurden wird er mehr
oder weniger offen vom Iran und der Türkei unterstützt. Barzani
wiederum will nicht auf die Öl-Einnahmen verzichten. Außerdem will er
nach dem Sieg über den "Islamischen Staat" den Geländegewinn sichern
und nach dem Unabhängigkeitsreferendum den politischen Einfluss
ausweiten. Zielführender wäre es allerdings, wenn beide erkennen
würden, dass sie nicht Gegeneinander das künftige Miteinander
gestalten können.
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