(ots) - Laut einem neuen Bericht Ethical
Sourcing and Everyday Electronics
(https://www.lexisnexis.de/whitepaper/ethical-sourcing) von
LexisNexis sieht sich die Elektronikbranche einer wachsenden Gefahr
durch Zwangsarbeit in ihrer Lieferkette ausgesetzt.
Die globale Elektronikbranche, die die Mobiltelefone, Laptops,
Tablets und viele weitere Produkte herstellt, die aus unserem
täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind, ist ein Schwergewicht
der Weltwirtschaft mit Umsätzen, die jeden anderen Sektor des
warenproduzierenden Gewerbes in den Schatten stellen. Der globale
Branchenwert wird auf 1,75 Billionen US-Dollar geschätzt. Ein Teil
dieser Umsätze wird auf Kosten von Menschen erwirtschaftet, die Teil
der komplexen und vielschichtigen Lieferketten für Elektronikprodukte
sind. Diese Lieferketten können Hunderte Zuliefererstandorte und
Tausende Personen umfassen.
Der Bericht legt den Schwerpunkt auf die stärkere Regulierung der
Lieferketten und die Sensibilisierung für das Thema der modernen
Sklaverei und Zwangsarbeit in Zusammenhang mit der Rohstoffgewinnung
und Produktion von Elektronikprodukten. Zwischen 15 und 20 Prozent
des weltweiten Angebots an Tantal, einem häufig in
Elektronikprodukten verarbeiteten Mineral, sowie weiteren wichtigen
Mineralien werden in der Demokratischen Republik Kongo und
benachbarten Ländern abgebaut, bei denen nachweislich ein hohes
Risiko von problematischen Mineralien und Zwangsarbeit besteht.
Laut Forschungsergebnissen der International Labour Organisation
(ILO) befinden sich über 50 Prozent der Opfer von Ausbeutung durch
Zwangsarbeit in einer Situation der Schuldknechtschaft. Diese
Schuldknechtschaft ergibt sich meistens durch Einstellungsgebühren
mit hohen Zinssätzen, was zu einer nicht beherrschbaren Verschuldung
führt. In malaysischen Fabriken, wo viele internationale
Elektronikunternehmen ihre Produkte herstellen lassen, besteht
nachweislich ein systematisches Problem durch Knechtschaft und
Zwangsarbeit.
Mit Zwangsarbeit werden jedes Jahr illegale Gewinne in Höhe von
150 Milliarden US-Dollar erzielt (ILO, 2014). Mit wirtschaftlicher
Zwangsausbeutung werden geschätzte 51 Milliarden US-Dollar verdient.
Unternehmen sind einem hohen finanziellen Risiko und einer
bedeutenden Gefahr der Rufschädigung durch Zwangsarbeit ausgesetzt.
Anleger und Verbraucher legen immer mehr Wert auf Produkte, die nach
ethischen Grundsätzen hergestellt werden. Für Unternehmen in der
Elektronikbranche bietet sich dadurch eine Chance, sich vorbehaltlos
ein ethisches Beschaffungsmodell zu eigen zu machen. Trajectory hat
jüngst in einer Global Foresight-Umfrage herausgefunden, dass 77
Prozent der Befragten aus Schwellenmärkten bei der Beschaffung
(großen) Wert auf ethische Marken legen.
Die Minderung dieser geschäftlichen und menschlichen Risiken und
Identifizierung strategischer Chancen für Rentabilitätsgewinne setzen
eine effektive Kontrolle und Wahrnehmung der Sorgfaltspflicht der
Lieferkette voraus.
Mark Dunn, Direktor bei LexisNexis : "Unser Bericht zeigt, dass
die meisten Elektronikunternehmen bei der Beschaffung von Komponenten
und Rohstoffen und Beauftragung von Dienstleistungen, die für das
Fertigprodukt unerlässlich sind, von externen Zulieferern abhängig
sind. Diese Zulieferer haben unter Umständen ein eigenes
Outsourcing-Geschäftsmodell, was zu komplexen, vielschichtigen
Lieferketten mit Hunderten Zuliefererstandorten und Tausenden
Personen führt. All das bedeutet ein erhöhtes Zwangsarbeitsrisiko bei
der Produktion und Rohstoffgewinnung."
Carlos Busquets, Director of Public Policy EICC, fügte hinzu: "Für
Elektronikunternehmen gibt es drei Anreize für ein ethisches
Beschaffungsmodell: 1. der Ruf der eigenen Marke, 2. die Erwartung
seitens Kunden und öffentlichen Beschaffungsorganen, dass
Kontrollmechanismen und -programme implementiert sind, sowie 3.
stärkere Aufsicht durch Regulierungsbehörden. In den USA gilt seit
Januar 2015 der sogenannte FAR-Grundsatz (Federal Acquisition
Regulation). Diese besonders wichtige Initiative besagt, dass
staatliche Auftragnehmer und Subunternehmer proaktiv handeln und
präventive Maßnahmen ergreifen müssen, um Menschenhandel und
Zwangsarbeit in ihren Lieferketten zu erkennen und zu beseitigen.
Auch in Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden und anderen
Ländern wurden neue Vorschriften zum Geschäftsgebaren erlassen."
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