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An Straßen, in Parks und Grünanlagen sowie in privaten Gärten
stehen stattliche Bäume und große Sträucher. Dahinter steckt die
logistische Leistung von Baumschulmitarbeitern.
Beruf zwischen Natur und Technik
"Es ist faszinierend, wie ein Baum an seinen Bestimmungsort kommt.
Denn er ist zwar ein wohlgeformtes Gehölz, aber im Vergleich zu
anderen Objekten relativ unförmig", sagt Neil Saad von der
Giesebrecht Garten & Pflanzen KG aus Lünen-Niederaden und Mitglied im
Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. "Viele denken, er wäre dort von
allein gewachsen, aber das stimmt meistens nicht. Im Gegenteil: Es
erfordert eine ausgefeilte Logistik, bis ein Baum sein Ziel
erreicht." Die Mitarbeiter der Baumschulen benötigen dafür sehr gute
Pflanzenkenntnisse und Feingefühl bei der Bedienung von Lasten
tragenden Maschinen.
Wie ein Straßenbaum entsteht
Damit eine 15jährige Eiche am Straßenrand wachsen kann, sind viele
Arbeitsschritte erforderlich. Zunächst muss natürlich aus einer
Eichel ein Setzling gezogen werden. Ãœber viele Jahre hinweg ist dann
fachkundige Pflege vonnöten, damit der junge Baum zu einem
Straßenbaum heranwächst. Dazu gehört auch das sogenannte Verschulen -
das regelmäßige Verpflanzen - durch das ein Baum das Wachsen in einer
neuen Umgebung einübt. Wenn die Eiche die gewünschte Größe erreicht
hat, wird mit einem Ballenschneider, einer speziell für Baumschulen
entwickelten Maschine, behutsam der Wurzelballen ausgeschnitten und
der Baum aus der Erde gehoben. Der Ballen wird mit einem Jutetuch -
bei sehr großen Bäumen zusätzlich mit einem Drahtgeflecht - umhüllt,
um ihn während des Transportes zu schützen. Der Ballen sollte nicht
beschädigt und immer feucht gehalten werden, damit er kompakt und
fest bleibt und die Wurzeln nicht verletzt werden. Die Krone wird
zusammengebunden, um die Pflanze zu schützen und Platz beim Transport
zu sparen.
Schwergewichte auf Reisen
Damit ein Baum ohne Schaden transportiert werden kann, muss der
Logistiker sich mit der Fracht, dem Volumen und den Entfernungen
auskennen. Außerdem muss er die Wirtschaftlichkeit der Transporte im
Blick haben. Eine zusätzliche Herausforderung besteht darin, dass das
Sortiment, das auf Reisen geht, meist sehr heterogen ist. "Verpacken
Sie mal fünf große Bäume, zwei Paletten mit Sträuchern und etliche
Töpfe mit anderen Gehölzen in einem Transporter. Da darf nichts
rollen. Pflanzen und Töpfe müssen vor Bruch geschützt sein. Und der
vorhandene Platz sollte optimal genutzt werden", meint Neil Saad zu
den planerischen Aufgaben seiner Branche. "Außerdem muss immer das
maximal zulässige Gewicht bedacht werden. So ein Baum wiegt -
abhängig von der Baumart - zwischen 80 bis 150 Kilogramm, und wenn
der Ballen gerade gewässert wurde, auch mal das Doppelte."
Baumschulen schaffen Leben
Die Tätigkeit in einer Baumschule bietet jeden Tag Natur pur und
spannende Herausforderungen mit moderner Technik. In Deutschland gibt
es rund 1.000 Baumschulen, die aktuell auf weit über 20.000 Hektar
Gehölze mit einem jährlichen Produktionswert von über 1. Mrd. Euro
kultivieren. Das Leitmotiv der Branche lautet "Grün ist Leben -
Baumschulen schaffen Leben".
Pressekontakt:
Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
Julia Peters
Leiterin Verbandskommunikation
Tel. 030-240 86 99-24
peters(at)gruen-ist-leben.de
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