(firmenpresse) - Obwohl deutliches Übergewicht als ein eigenständiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gilt, ist es laut Prof. Jean-Pierre Despres vom Quebec Heart Institut in Kanada irreführend, ausschliesslich den Body Mass Index (BMI) als Messgrösse zu betrachten (1). Das Risikoprofil ist nicht nur von der Fettmasse, sondern auch von der Fettverteilung abhängig und die lässt sich leicht anhand des Taillenumfanges berechnen, berichtet heute Diplom-Oecotrophologin Ann-Margret Heyenga von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. in Aachen. Eine grosse Gefahr birgt dabei das viszerale Fett, also das unter der Bauchdecke gespeicherte Fett. Am einfachsten und kostengünstigsten lässt sich das gefährliche Bauchfett durch die Messung des Taillenumfangs ermitteln. Für eine exakte Messung muss das Massband in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen angelegt werden. Bei Europäern besteht eine Bauchfettleibigkeit oder abdominelle Adipositas bei einem Taillenumfang von mehr als 88 cm bei Frauen und mehr als 102 cm bei Männern. Steigen diese Werte an, nehmen auch die den Herz-Kreislauf betreffenden und stoffwechselbedingte Risikofaktoren zu. Das Bauchfettgewebe enthält im Vergleich zu übrigem Fettgewebe grössere Fettzellen, die weniger insulinempfindlich sind. Diese Fettzellen setzen das Hormon Leptin frei, das den Blutdruck bei Übergewichtigen in die Höhe treibt. Darüber hinaus fördern die viszeralen Fettablagerungen Glukoseintoleranz und Hyperinsulinämie und sind daher ein Hauptrisikofaktor für die Entwicklung eines Diabetes mellitus. Zusätzlich schädigt der erhöhte Blutzucker die Gefässwände und begünstigt dadurch die Cholesterineinlagerung. Den grössten Zuwachs beim Bauchumfang haben die Altersgruppen unter 30 Jahren. In Westeuropa gehen über 60 Prozent der Herzinfarktfälle mit einer abdominellen Adipositas einher. Der gesündeste Weg zu einer schlankeren Taille führt immer über eine veränderte Lebensführung mit Kalorieneinsparung und mehr sportlicher Betätigung. Eine Fettabsaugung führt dabei nicht zu einer Reduktion der Risikofaktoren für stoffwechselbedingte und kardiovaskuläre Risikofaktoren, da das Bauchfett durch die Liposuktion nicht angetastet wird, so Ann-Margret Heyenga abschliessend.