(ots) - Jung zu sein ist noch keine Leistung. Alt zu
sein aber ebenso wenig. Und nicht immer ist Erfahrung die Garantie
für weise Entscheidungen. In Europa hat sich eine Reihe junger
Spitzenpolitiker aufgemacht die Regierungssessel zu erobern. Das
macht Hoffnung auf eine neue Zeit, in der Politik wieder Menschen
begeistert und mutige Entscheidungen getroffen werden. Aber bitte
nicht um jeden Preis! Macron, Kurz, Tsipras, Ratas - sie alle sind
getrieben vom Ehrgeiz nach oben gekommen, haben schnell Karriere
gemacht. Parteien, denen der Nachwuchs fehlt und die dankbar für
frische Wahlplakat taugliche Gesichter sind, haben diesen Weg
geebnet. Oft werden die Visionen und mutigen Pläne dieser Männer -
junge Frauen sind bisher leider nicht dabei - erst dann sichtbar,
wenn sie am Ziel angekommen sind. Dann wird sich geoutet, werden
große europäische Ideen gezeichnet und Sozialsysteme umgebaut. Es
sind geborene Europäer, aufgewachsen in Frieden und Wohlstand. Das
ist vielleicht ihre größte Stärke. Sie können frei von vergangenen
Konflikten Reformen anstoßen und politische Allianzen schmieden.
Dabei zeigen die jungen Regierungschefs großen Sinn für Pragmatismus.
Früher undenkbare Koalitionen sind jetzt kein Problem mehr. Genau das
könnte auch zur größten Schwäche werden. Denn das Kopieren
rechtspopulistischer Thesen im Wahlkampf und die Koalition mit
Rechtsradikalen, wie sie sich gerade in Österreich anbahnt, ist mit
Sicherheit keine Leistung. Egal, in welchem Alter.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten(at)neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell