(ots) - Handwerkspräsident warnt Jamaika-Unterhändler
vor neuer Belastung der Sozialkassen
Wollseifer: "Wir sind entschieden gegen Ausweitung der
Mütterrente" - Abbau der kalten Progression gefordert
Osnabrück. Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat vor den
Jamaika-Sondierungen von Union, FDP und Grünen vor neuen Belastungen
für die Sozialkassen gewarnt. Das Handwerk sei "ganz entschieden"
gegen die CSU-Forderung nach weiteren Nachbesserungen bei der
Mütterrente, sagte Wollseifer im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Donnerstag). Als weitere Forderungen des Handwerks an die
möglichen Koalitionspartner nannte Wollseifer den Wegfall des
Solidaritätszuschlags und den Abbau der kalten Progression. "Es kann
nicht sein, dass wir unsere Mitarbeiter gut bezahlen und diese von
Lohnerhöhungen fast nichts spüren. Aus den vollen Steuer- und
Sozialkassen muss mehr in die Portemonnaies unserer Beschäftigten
fließen", forderte Wollseifer. Bei den Sozialabgaben dürfe
keinesfalls die 40-Prozent-Marke überschritten werden. "Wenn es gut
läuft, kann ein Jamaika-Bündnis wichtige Impulse setzen und für
Deutschland einen Modernisierungsschub bringen", erklärte der
Handwerkspräsident, der eine Million Betriebe vertritt. Die
Regierungsbildung dürfe aber "keine Hängepartie" werden.
Vor den Vollversammlungen des Deutschen Handwerks in Berlin äußert
sich Wollseifer außerdem sehr positiv über die Situation der
Betriebe. "Ja, es boomt, und das schon seit längerer Zeit." Für 2017
erwarte das Handwerk "auf jeden Fall ein Umsatzplus", voraussichtlich
um die drei Prozent. "Damit sind wir sehr zufrieden, auch wenn uns
Fachkräfte bitter fehlen und weiter fast 19.000 Lehrstellen unbesetzt
sind", erklärte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen
Handwerks (ZDH).
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell