Galerie Gilla Lörcher freut sich sehr, die dritte Einzelausstellung des niederländischen Künstlers Ab van Hanegem zu präsentieren. Die Ausstellung stellt neusten Arbeiten des Malers vor.
(firmenpresse) - Kunsthistorikerin Constanze Musterer schreibt über die Arbeit von Ab van Hanegem: „Überdimensionierte Pinselstriche ziehen sich über Leinwände, Schläuche aus Farben scheinen zu explodieren, organische Formen in schwarz-weiß erinnern an kopierte Vorlagen architektonischer Elemente. Plötzlich, im Miteinander von Farben, Linien und Bahnen irritiert ein konkretes Farbfeld, das die 3D-Wirkung des Gesamteindrucks noch verstärkt. Schnell fühlt man sich als Betrachter mehr in als vor den Gemälden und unterwirft sich dem Strudel der verschiedenen Perspektiven. Überlagerungen von Farbbahnen führen dabei immer wieder in vermeintliche Sackgassen, doch der Künstler öffnet hier geschickt, und in seiner Malerei virtuos, sogleich ein Schlupfloch in eine nächste Dimension. So geht die Fahrt rasant weiter in eine Welt der Möglichkeiten und Illusionen, die für einen Augenblick ganz real erscheint. (...) Ab van Hanegem kreiert in seinen jüngsten Gemälden einen Virtual Space, der die Illusion von Raum und Architektur in der Malerei bis an seine Grenze ausreizt.“
„In meinen neueren Arbeiten, orientiert sich die Räumlichkeit nicht mehr deutlich an der Perspektive. Die Dimensionen in meinen Arbeiten sind schwierig zu identifizieren. Ich fokussiere mich auf Räumlichkeit, welche von Phänomenen der Topologie, einem Zweig der Mathematik, inspiriert ist. Zum Beispiel die Klein ́sche Flasche oder das Möbius-Band. Beide referieren auf eine endlose geschlossene Oberfläche. Eine Ebene mit scheinbar zwei Seiten (vorne und hinten), aber immer noch ein und dieselbe Oberfläche, die ein Vorne und Hinten, sowie ein Oben und Unten, untrennbar voneinander überlagert, erzeugt. Manchmal ist dies auf elegante Art und Weise architektonisch, zum Teil aber auch natürlich expressiv ausgeführt. Meine neuesten Arbeiten sind hauptsächlich expressionistisch, wobei das Material eine größere Rolle innerhalb des Entstehungsprozesses spielt, zugleich sind sie aber auch architektonisch konstruiert. Für mich repräsentieren diese ’unmöglichen Strukturen’ spezielle Felder, man könnte sie als ’thinking spaces’ bezeichnen. Felder, welche man endlos durchwandern kann, nicht nur mit den Augen, sondern auch mental.“ (Ab van Hanegem)
Der niederländische Künstler Ab van Hanegem (geboren 1960) hat an der Akademie für Bildende Kunst St. Joost (Breda, NL) und an der Reichsakademie für Bildende Künste (Amsterdam, NL) studiert. Er lebt und arbeitet in Amsterdam und Berlin. Ab van Hanegem wurde mit dem Stipendium der Stiftung Vordemberge-Gildewart und dem Charlotte Köhler Preis ausgezeichnet. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Institutionen und Galerien ausgestellt, u.a. im Stedelijk Museum, Amsterdam, NL; Drawing Center New York, US; Van Abbe Museum, Eindhoven, NL; Centraal Museum Utrecht, NL; Museum De Beijerd, Breda, NL; Museum Wiesbaden, D; Kunsthalle Recklinghausen, D; Kunstmuseum Heidenheim, D; Clemens Sels Museum, Neuss, D; Rathaus de Paauw, Wassenaar, NL; Kunstverein Malkasten Düsseldorf, D; Kunstverein Koelnberg, Köln, D; Tekengenootschap Pictura, Dordrecht, NL; Galerie Art & Project, Slootdorp, NL; Vous etes ici, Amsterdam, NL; Galerie Gilla Lörcher, Berlin, D. Er hat bereits auf der Art Cologne, Art Brüssel, POSITIONS Berlin art fair und auf der art Karlsruhe seine Werke präsentiert und ist in mehreren Sammlungen vertreten, z.B. KPN, Stedelijk Museum in Amsterdam, Centraal Museum in Utrecht, Collection Sanders in Amsterdam and Bouwfonds Nederlandse Gemeenten.
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