(ots) - Was anderes war nicht zu erwarten: Carles
Puigdemont hat Mariano Rajoy zum zweiten Mal die Tür vor der Nase
zugeschlagen. Er will von seinem Unabhängigkeitsprojekt nicht lassen.
Dass Rajoy nicht mehr anders kann, als die Mechanismen des
Verfassungsartikels 155 in Gang zu setzen, stört Puigdemont nicht.
Dass eine Abspaltung Kataloniens von Spanien innerhalb des
Verfassungsrahmens nicht möglich ist, weiß er. Was ihm bleibt ist die
Schaffung revolutionärer Verhältnisse. Daran arbeitet er seit zwei
Jahren. Und kommt seinem Ziel täglich ein bisschen näher. Aber hat
er Rajoy nicht zum Dialog aufgefordert? Wahrscheinlich wäre es keine
schlechte Idee, wenn Rajoy Puigdemont einlüde. Beim Nachmittagstee
könnte er ihm in aller Ruhe erklären, warum sein ständiger Wink mit
der spanischen Verfassung keine blöde und erst recht keine
franquistische Laune ist, sondern eine vom Völkerrecht sehr gut
gestützte Notwendigkeit. Das wäre mal ein kluges Gespräch. Wenn auch
nicht so spannend wie Revolution.
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