(ots) - Bei der Auftaktveranstaltung des 76. Bayerischen
Ärztetages, der 2017 vom 20. bis 22. Oktober in Rosenheim
stattfindet, geht es schwerpunktmäßig um das "Medizinstudium am
Turning Point". Die Keynote zu diesem Thema spricht Professor Dr.
Markus Müller aus Wien: "Wir alle sind Zeugen gravierender
Veränderungen in globalen Gesundheits- und Bildungssystemen. Für die
Herausforderungen der Zukunft wird die Medizin mehr und nicht weniger
wissenschaftlich-akademische Bildung benötigen." Dr. Max Kaplan,
Präsident der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) wird anlässlich
der Ärztetagseröffnung auf die Bedeutung der Vermittlung von
Wissenschaftskompetenz im Studium verweisen und auch die
Zukunftsthemen Digitalisierung, Arztbild im Wandel und Kooperationen
im Gesundheitswesen ansprechen. Auch Bayerns Gesundheitsministerin
Melanie Huml wird über die Zukunft in der Patientenversorgung
sprechen.
"Der Trend zu ärztlicher Tätigkeit in Anstellung und in Teilzeit,
in großen Kooperationsgemeinschaften oder Netzen, verbunden mit dem
demografischen Wandel und dem technologischen Fortschritt, verändern
die Versorgungslandschaft und damit die Patientenversorgung",
charakterisiert Kaplan vor dem 76. Bayerischen Ärztetag die
Situation. Gleichzeitig unterstreicht Bayerns Ärzte-Chef die
wesentlichen Forderungen der Ärzteschaft, die auch nach der
Bundestagswahl ihre Gültigkeit haben: Stärkung der ärztlichen
Freiberuflichkeit, Förderung des ärztlichen Nachwuchses,
bedarfsgerechte Konzepte für Kooperationen im Gesundheitswesen und
hierbei die künftige Rolle des Arztes, Weiterentwicklung einer
sektorenübergreifenden Versorgung und Qualitätssicherung sowie Erhalt
des dualen Krankenversicherungssystems bei Novellierung der GKV (z.
B. mehr Tarifvielfalt für Versicherte) und PKV (u.a. Portabilität der
Altersrückstellungen). Dezidierte Bereitschaft, die GOÄ zu
novellieren.
Gesundheitsministerin Melanie Huml hob die Bedeutung der Ärzte für
die medizinische Versorgung in Bayern hervor. Sie betonte: "Wir
brauchen mehr Ärzte - gerade für den ländlichen Raum. Hierfür ist es
notwendig, dass bundesweit die Zahl der Medizinstudienplätze deutlich
erhöht wird. Bayern geht hier mit gutem Beispiel voran. Zum
Wintersemester 2018/19 entsteht in Augsburg eine neue medizinische
Fakultät. Im Endausbau wird es dort 252 neue Medizinstudienplätze
geben. Die neue Landesregierung in Nordrhein-Westfalen will dem
bayerischen Beispiel folgen. Ich fordere alle anderen Länder auf,
sich endlich dieser Aufgabe zu stellen."
Nach Auffassung der Ministerin muss auch die Zulassung zum
Medizinstudium reformiert und verstärkt auf die Anforderungen an
ärztliche Tätigkeiten ausgerichtet werden. Sie unterstrich: "Die
Abiturnote allein ist keine Garantie dafür, dass jemand ein guter,
dem Patienten zugewandter Arzt wird. Sozialen Kompetenzen und einer
besonderen Motivation für das Medizinstudium muss künftig deshalb ein
stärkeres Gewicht verliehen werden."
Der Bayerische Ärztetag ist die Delegiertenversammlung der BLÄK.
Die 63 Ärztlichen Kreisverbände und die acht Ärztlichen
Bezirksverbände sowie die medizinischen Fakultäten der fünf (künftig
sechs) Landesuniversitäten entsenden insgesamt 180 Delegierte zu der
mindestens einmal im Jahr tagenden Versammlung.
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