(ots) - Im Terrorfall Amri musste das NRW-Landeskriminalamt
(LKA) einen V-Mann, der den Attentäter von Berlin angeblich zu dem
Anschlag gedrängt haben soll, nach Informationen des "Kölner
Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe) frühzeitig abschalten, um ihn nicht
in Gefahr zu bringen. Demnach ist der Informant mit dem Decknamen
Murat bereits Ende August 2016 durch das mutmaßliche Terrornetzwerk
um den Hass-Prediger Abu Walaa enttarnt worden, also vier Monate vor
dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt, bei dem zwölf Menschen starben.
Nach der Enttarnung des LKA-Informanten soll Abu Walaa laut
Bundesanwaltschaft dazu aufgerufen haben, ihn ermorden zu lassen.
Der V-Mann gilt als einer der Kronzeugen in einem Terrorprozess
gegen Abu Walaa und vier seiner Gefolgsleute vor dem
Oberlandesgericht Celle. Sie müssen sich dort unter anderem wegen
Unterstützung der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verantworten.
Mehrere Anwälte aus dem Umfeld des Hass-Predigers hatten behauptet,
der V-Mann habe Amri zu Anschlägen aufgefordert, regelmäßig mit ihm
in Kontakt gestanden und ihn in seine verschiedenen Unterkünfte
gefahren. Nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" hat der
V-Mann im März 2016 mit dem Berlin-Attentäter zum Schein über
Bombenanschläge "gegen die Ungläubigen" gesprochen. Amri habe
zugesichert, Sprengstoffgürtel zu besorgen. Dazu kam es aber nicht.
Auf Geheiß des LKA bahnte der V-Mann auch Waffenkäufe bei dem
Terrornetzwerk um Abu Walaa an. Auch diese Pläne wurden nicht in die
Tat umgesetzt.
http://www.ksta.de/politik/untersuchungsausschuss-zu-anis-amri-mor
daufruf-gegen-den-polizei-informanten-28626952
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