(ots) - Mit deutlichen Worten hat der für die Insolvenz
zuständige Air-Berlin-Generalbevollmächtigte Frank Kebekus die
Diskussion über das per Bankbürgschaft gesicherte Gehalt von
Vorstandschef Thomas Winkelmann kritisiert. Die Debatte sei "an
Heuchelei nicht zu überbieten und in höchstem Maße unseriös", sagte
der Anwalt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). Der Insolvenzexperte ergänzte: "Das Geld, das Herr
Winkelmann erhält, belastet die Insolvenzmasse nicht, es fehlt keinem
Kunden und keinem Arbeitnehmer, weil es allein vom früheren
Hauptgesellschafter Etihad über eine Bankbürgschaft finanziert wurde.
Ich kann nur sagen: Die Mitarbeit von Herrn Winkelmann gerade nach
der Insolvenzantragstellung war extrem hilfreich und wichtig. Ohne
ihn hätten wir nicht erreicht, dass wir nun Tausende Jobs sichern."
Er warnte davor, dass es schwerer werde, Manager für angeschlagene
Firmen zu finden: "Diese scheinheilige Diskussion könnte zu der
fatalen Konsequenz führen, dass fähige Manager bei solchen
Sanierungsfällen nicht mehr einsteigen. Das Opfer wären die
Belegschaften solcher Unternehmen. Käme jemand auf die Idee zu sagen,
dass ein Chirurg sein Gehalt nicht bekommen kann, weil eine Operation
nicht gelang?"
Kebekus, der eine Anwaltskanzlei in Düsseldorf führt, sagte
weiter: "Wenn Manager sich Boni zusagen lassen, die keine Leistung
bringen, dann muss man das kritisieren. Aber Herr Winkelmann wurde
geholt, um ein extrem angeschlagenes Unternehmen zu versuchen zu
sanieren. Dann kann man ihm nicht nachträglich den Vertrag ändern. Er
kämpft um jeden Job."
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