(ots) - Im sogenannten Influencer-Marketing gelten die
althergebrachten Regeln in Sachen Werbung nicht mehr. Diese
Ãœberzeugung vertritt Erich Harsch, Konzernchef der Drogeriemarktkette
DM, im Interview mit der "Heilbronner Stimme" (Samstag). "Die alten
Begriffe und Einordnungen taugen im modernen Informationszeitalter
mit der Vernetzung nicht mehr", sagte er dem Blatt. "Grenzen
verschwimmen und fließen ineinander, und diese vielleicht gewünschte
Trennung ist eigentlich aus einer älteren Zeit. Sie entspricht nicht
mehr der heutigen Lebensrealität."
Im Gegensatz zu anderen Herstellern oder Händlern bezahle die
Drogeriemarktkette aber nicht dafür, dass Blogger DM-Produkte
testeten und beschrieben. "Es gibt definitiv keine Honorare von DM,
damit jemand ein Produkt postet oder es nutzt", beteuerte Harsch im
Interview mit der Zeitung. "Wir honorieren aber natürlich den
Aufwand, den Partner in der Zusammenarbeit mit uns haben. Das machen
wir auch bei Models, Kreativen oder freien Mitarbeitern. Wir bezahlen
aber nie die Reichweite des Bloggers. Wir möchten, dass er mit uns
zusammenarbeitet, weil er von dieser Kooperation begeistert ist."
Sogenannte Influencer, die mit Videos und Posts bei Kanälen wie
Youtube, Instagram, Facebook und Snapchat aktiv sind und teilweise
Millionen von Abonnenten haben, werden sich nach Harschs Ãœberzeugung
als Medium dauerhaft halten können. "Ich denke, es ist eine Form, die
sich etabliert hat, und ich glaube, das wird auch in der Zukunft eine
relevante Komponente sein", sagte der DM-Chef. "Influencer werden
genauso ihre Bedeutung haben, wie klassische Medien ihre Bedeutung
behalten werden. Das wird in eine Koexistenz gehen - mit welchen
Anteilen in der Meinungsbildung, weiß heute wohl noch keiner von
uns." Der Karslruher Drogeriemarkt lege sich da auch nicht auf
einzelne Kanäle fest. "Ich begreife das viel mehr als etwas, was sich
in Bewegung befindet", erklärte Harsch im Interview. "In dem Moment,
in dem man sich festlegt auf einen bestimmten Kanal, hat man schon
verloren, weil sich die Welt in dem Bereich so schnell verändert. Wir
definieren da keine Zielgruppe. Wir gehen das immer von der
Fragestellung her an, welche Plattformen es gibt."
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