(ots) - Als einen "Beleg des armutspolitischen Scheiterns"
bewertet der Paritätische Wohlfahrtsverband die aktuelle Studie der
Bertelsmann-Stiftung zur Kinderarmut in Deutschland, nach der 13
Prozent der Kinder in Deutschland dauerhaft seit fünf und mehr Jahren
in Armut leben. Der Verband appelliert an die künftigen Koalitionäre,
dem Thema Armutsbekämpfung endlich Priorität einzuräumen und fordert
ein umfassendes Maßnahmenpaket.
"Es ist einfach beschämend, wie viele Kinder in diesem reichen
Land in Armut aufwachsen. Wir reden hier von Millionen Kindern, die
Ausgrenzung und Mangel Tag für Tag als Normalität erfahren, statt
eine unbeschwerte Kindheit genießen zu dürfen. Es ist ein
unglaubliches armuts- und gesellschaftspolitisches Versagen, das sich
in diesen Zahlen ausdrückt", so Ulrich Schneider,
Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands.
Der Paritätische fordert von der künftigen Bundesregierung ein
umfassendes Maßnahmenpaket, das nicht nur die Kinder, sondern die
ganze Familie in den Blick nimmt. "Wir werden die Kinder auch mit
noch so vielen Bildungsprogrammen niemals aus der Armut
herausbekommen, wenn wir nicht die finanzielle Situation für die
ganze Familie verbessern. Es gibt keine armen Kinder ohne arme
Familien", so Schneider.
Konkret fordert der Verband die Einführung einer
Kindergrundsicherung in Höhe von 573 Euro, einen einklagbaren
Rechtsanspruch auf Angebote der Jugendarbeit, eine bedarfsgerechte
Erhöhung der Regelsätze auch für die Eltern in Hartz IV, einen Ausbau
öffentlich geförderter Beschäftigung und weitere passgenaue Hilfen
für Langzeitarbeitslose sowie gezielte Angebote zur Unterstützung
Alleinerziehender. "Die künftigen Koalitionäre sind aufgefordert,
diesen ungeheuren kinder- und armutspolitischen Skandal des
Nichtstuns endlich zu beenden, einen Masterplan zur Armutsbekämpfung
auf den Weg zu bringen und insbesondere die Leistungen für Familien
bedarfsgerecht zu gestalten", so Schneider.
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