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MEDIENTAGE MÃœNCHEN 2017: Der Weg in die Gigabitgesellschaft -
Mit 5G in die Medienökonomie 4.0: Gigabit-Offensive gefordert

ID: 1544081

(ots) - Voraussetzung für einen erfolgreichen Weg in die
digitale Zukunft sind ausreichende Ressourcen einer schnellen
Datenübertragung, Kundenorientierung und eine vorausschauende
Medienpolitik. Wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur für die
Gigabitgesellschaft mit ihrer Medienökonomie 4.0 ist, erläuterte zum
Kongress-Auftakt der MEDIENTAGE MÃœNCHEN Dr. Hannes Ametsreiter. Der
Chief Executive Officer von Vodafone Deutschland forderte in seiner
Opening Keynote eine "Gigabit-Offensive" für Deutschland, die
Anpassung des Urheberechts an die Gegebenheiten von Cloud-Computing
und bessere Möglichkeiten, digitale Inhalte "überallhin mitnehmen" zu
können.

Ametsreiter hob hervor, für etwa 85 Prozent der über 50-Jährigen
sei das klassische Fernsehen zwar noch das Hauptmedium. Von den
sogenannten Millennials, die um die Jahrtausendwende geboren wurden,
aber würden bereits etwa 50 Prozent keine linearen TV-Programme mehr
nutzen. Der TV-Markt werde aufgebrochen, weil junge Mediennutzer ihr
Programm selbst zusammenstellen wollten. Voraussetzung für Video
Streaming und Progressive Download seien ausreichende
Übertragungsleistungen. In Kürze, so sagte Ametsreiter voraus, würden
achtzig Prozent des Datentransportes aus Videonutzung resultieren. Im
Mobilfunk verdopple sich das gesamte Datenvolumen zurzeit von Jahr zu
Jahr. LTE erreiche inzwischen Transportgeschwindigkeiten von bis zu
einem Gigabit pro Sekunde, die Leistung von Koaxialleitungen lasse
sich auf bis zu zehn Gigabit pro Sekunde beschleunigen, und
Glasfasertechnologie ermögliche Datentransport in
Lichtgeschwindigkeit.

Der für Deutschland zuständige Vodafone-Chef erklärte, der neue
Mobilfunkstandard 5G und die Vernetzung mit Hilfe von SIM-Karten
würden die Basis der Gigabitgesellschaft bilden. Mit Hilfe von 5G
soll die Mobilfunk-Ãœbertragungsgeschwindigkeit in etwa drei Jahren




das Zehnfache der LTE-Geschwindigkeit erreichen. Ametsreiter verwies
auf Latenzzeiten von einer Millisekunde. Das bedeute
"Datenübertragung in Echtzeit". Wichtig sei die beschriebene
Kapazitätssteigerung etwa für selbstfahrende Autos oder Anwendungen
im Bereich von Virtual Reality oder Augmented Reality. Für den
Straßenverkehr kündigte Ametsreiter vernetzte Autos an, die dank
Mobilfunk und SIM-Karte miteinander kommunizieren könnten. Das
steigere die Sicherheit im Straßenverkehr. Der Vodafone-Manager
rechnete vor, durchschnittlich würden die Menschen in Deutschland
etwa drei Jahre ihres Lebens im Auto verbringen. Zwölf Jahre säßen
sie insgesamt vor dem Fernsehgerät. In Zukunft sei für Autofahrer
beides gleichzeitig möglich, wenn sich die Cockpits von
selbstfahrenden Fahrzeugen in "Cockpits für Content" verwandeln
würden, während Künstliche Intelligenz das Steuer übernehme.
"Fahrzeit wird zu Fernsehzeit", versprach Ametsreiter.

Für eine wirkungsvolle Gigabit-Offensive formulierte Ametsreiter
drei Forderungen: Erstens dürfe Content nicht "eingesperrt" werden.
Vielmehr müssten Nutzer die Freiheit erhalten, alle Inhalte über
jeweils eine Plattform abrufen zu können. Zweitens müsse die
Medienbranche Kunden die Orientierung erleichtern, indem
Bediensysteme - beispielsweise durch Sprachsteuerung - vereinfacht
würden. Drittens müsse die Politik "die Kraft der Cloud entfesseln"
und das Urheberrecht so anpassen, dass auch Bewegtbild-Inhalte via
Cloud-Computing zur Verfügung stehen. "Der Kunde muss seinen Content
mitnehmen können", lautete Ametsreiters Forderung. Generell gelte es,
kontinuierlich alle Strategien inhaltlich und ökonomisch an die
Gigabitgesellschaft anzupassen. Das sah auch Stefan Sutor so. Der
Geschäftsführer der MEDIENTAGE MÜNCHEN betonte bei seiner Begrüßung
zum Auftakt des Kongresses, angesichts des technologischen Wandels
sei die "Rolle der Medien in der Gesellschaft eine ganz wesentliche
Frage". Deshalb laute das Kongressthema in diesem Jahr auch "Media.
Trust. Machines. Vertrauen in der neuen Mediengesellschaft".

Alle Infos: www.medientage.de



Pressekontakt:
Medientage München
Anja Kistler
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Datum: 24.10.2017 - 13:26 Uhr
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