(ots) - Das Europäische Parlament hat heute in einer
Resolution gefordert, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat
komplett zu verbieten. Als Kompromissvorschlag zwischen den
verhärteten Fronten sieht der Beschluss Einschränkungen in der
Anwendung ab 2018 und ein Totalverbot innerhalb von fünf Jahren vor.
Morgen stimmen die EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel über den
Vorschlag der EU-Kommission ab, die Zulassung für Glyphosat um zehn
Jahre zu verlängern. Dass eine qualifizierte Mehrheit zustande kommt
gilt als unwahrscheinlich, da mit Frankreich und Italien bereits zwei
große Mitgliedsstaaten angekündigt haben, den Vorschlag abzulehnen.
Deutschland wird sich voraussichtlich enthalten, da das
Bundeslandwirtschaftsministerium und das Bundesumweltministerium sich
nicht auf eine gemeinsame Position einigen konnten.
Zur Abstimmung erklärt Karl Bär, Referent für Agrarpolitik am
Umweltinstitut München: "Glyphosat hat keine Zukunft. Der
Unkrautvernichter ist einer der Hauptgründe für das dramatische
Artensterben bei Insekten und Vögeln und eine Gefahr für unsere
Gesundheit. Zu einem Verbot gibt es keine Alternative. Je schneller
das Aus für Glyphosat kommt, desto besser für uns alle."
Das Umweltinstitut fordert Agrarminister Schmidt auf, seine
Blockadehaltung gegen ein Glyphosat-Verbot aufzugeben. Deutschland
müsse bei der morgigen Abstimmung in Brüssel gegen die
Wiederzulassung stimmen und so den Weg für einen Ausstieg ebnen.
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