(ots) - Dass der gescheiterte Militärputsch in der
Türkei im vergangenen Jahr das Verhältnis zwischen Ankara und Berlin
so sehr beeinflussen würde, hatte sich wohl damals niemand ausgemalt.
27 deutsche Staatsbürger haben türkische Behörden seit dem
Putschversuch festgenommen. Elf von ihnen sitzen noch immer in
Untersuchungshaft, darunter der deutsch-türkische
"Welt"-Korrespondent Deniz Yücel und der Menschenrechtler Peter
Steudtner. Die Strafvorwürfe sind teilweise so grotesk, dass man von
einem schlechten Witz ausgehen könnte. Leider sind sie kein Witz. Die
Festnahme Yücels war ein herber Schlag für die bilateralen
Beziehungen. Doch die Inhaftierung Steudtners, eines Deutschen ohne
türkischen Pass, brachte das Fass aus Sicht der Bundesregierung zum
Überlaufen. Heute beginnt der Prozess gegen Steudtner. Die türkische
Regierung steht am Scheideweg. Sie hat nun die Gelegenheit, Steudtner
zügig freizulassen und damit die Chance, die zerrüttete Beziehung zu
Deutschland zumindest ein wenig zu normalisieren.
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