(ots) - Ex-Flugunternehmer Niki Lauda wettert im
BILANZ-Interview gegen Lufthansa und Bundesregierung.
Niki Lauda wirft der Bundesregierung vor, der Lufthansa bei der
Ãœbernahme wesentlicher Teile der insolventen Fluglinie Air Berlin
bewußt zu einem weitgehenden Monopol auf innerdeutschen Strecken
verholfen zu haben. "In Düsseldorf zum Beispiel sind jetzt 90 Prozent
aller Slots für Starts und Landungen in Lufthansas Hand", sagt er im
Interview mit dem Wirtschaftsmagazin BILANZ, "kein neuer Konkurrent
hat die Chance von Düsseldorf irgendwohin zu fliegen, es gibt keine
Slots." Niki Lauda prophezeit, dass die Lufthansa ihre neue
Monopolmacht ausnutzen wird: "Sie führt natürlich dazu, dass ab
sofort alle Tickets teurer werden."
Lauda unterstellt, dass die Regierung frühzeitig die Weichen
gestellt hatte: "Die Lufthansa arbeitete seit Anfang des Jahres mit
60 Mann an der Air-Berlin-Ãœbernahme. Die hatten vom ersten Tag an
einen Plan, wie sie sich am einfachsten die Air Berlin unter den
Nagel reißen." Den Insolvenzantrag stellte Air Berlin erst im August.
Lauda hält das Verfahren um die Zerlegung von Air Berlin für
abgesprochen. "Die Lufthansa hat ihren Plan vom ersten Tag mit
Unterstützung des Verkehrsministers verfolgt", sagt Lauda in BILANZ,
"alle anderen Anbieter, die sich dann gemeldet hatten, wurden von dem
Insolvenzverwalter nicht einmal ernst genommen." Lauda selbst hatte
Interesse bekundet, die Fluglinie Niki Air, die er 2003 gegründet und
2011 an Air Berlin verkauft hatte, zurück zu erwerben. Er kam nicht
zum Zuge. Statt dessen geht das Air-Berlin-Tochterunternehmen, das
von dem Insolvenzverfahren der Muttergesellschaft nicht betroffen
ist, als Ganzes an Eurowings, den Billigflieger im Lufthansa-Konzern.
Pressekontakt:
Redaktion BILANZ
Tel.: 040 347 23447
Original-Content von: BILANZ, übermittelt durch news aktuell