(ots) - Zur Katastrophe auf der Loveparade in Duisburg
vor acht Jahren ist es möglicherweise wegen einer lang anhaltenden
Kapazitätsüberschreitung der Anlagen und des Veranstaltungsraumes
gekommen. Darüber hinaus seien die im Vorfeld geplanten Maßnahmen,
um mögliche Kapazitätsüberschreitungen zu verhindern, nicht geeignet
gewesen. Davon sei, so die vorläufigen Erkenntnisse, die
Hauptgefährdung für die Besucher ausgegangen, heißt es im 2000 Seiten
umfassenden Gutachten des Sicherheitsexperten Jürgen Gerlach, das
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe) vorliegt. Gerlach hat im Auftrag der
Staatsanwaltschaft untersucht, welche Fehler die Verantwortlichen bei
der Planung und Genehmigung im Vorfeld des Festivals mit 21 Toten und
mehr als 650 Verletzten gemacht haben. Für das Gutachten wurden
Tausende Aktenseiten und rund 300 Stunden Videomaterial gesichtet -
und das nur innerhalb eines Jahres von Juli 2016 bis September 2017.
Die Expertise wurde erst vor zwei Tagen fertiggestellt. Nach
Einschätzung der Staatsanwaltschaft stützt Gerlach die Anklage gegen
sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Mitarbeiter des
Veranstalters. Sie müssen sich unter anderem wegen fahrlässiger
Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verantworten. Der Prozess
beginnt am 8. Dezember.
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