(ots) - Am Donnerstag mischte sich ein großer
Wermutstropfen in die Freude. Die Freilassung Steudtners wurde
überstrahlt von der Nachricht, dass er sie nicht rechtsstaatlichen
Einsichten türkischer Richter verdankt, sondern einer geheimen
Intervention des deutschen Altkanzlers Gerhard Schröder, der im
Auftrag der Bundesregierung mit dem türkischen Autokraten Recep
Tayyip Erdogan über die deutschen Geiseln verhandelte. Es ist ein
diplomatisches Desaster, dass dieser Deal öffentlich wurde, weil
damit wichtige Wege möglicherweise verschüttet werden. Doch er
bestätigt, was jeder weiß: Die türkische Justiz ist nicht unabhängig.
Und er wirft bei aller Dankbarkeit für Schröders Engagement Fragen
auf. Deren wichtigste lautet: Wie hoch war der Preis für Peter
Steudtners Freiheit? Nun darf gerätselt werden, was Schröder dem
türkischen Präsidenten gab oder versprach. Die Aufhebung der gerade
beschlossenen Kürzung der EU-Vorbeitrittshilfen?
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