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Dokumentation: "betrifft: Kampf ums Wohnen" / Mi., 8.11.2017,
20:15 Uhr, SWR Fernsehen / Reportage: "Wohnung weg - und was kommt
dann?" im Anschluss, 21 Uhr
In Stuttgart sind in den letzten Jahren die Preise für
Wohneigentum und die Mieten so stark gestiegen wie in keiner anderen
Metropole. Was passiert da? Statt selber Wohnungen zu bauen,
verschleudern seit zwanzig Jahren Bund, Land und Städte ihre großen
Wohnungsbestände. Wie kommt es dazu? Was muss auf Seiten der Städte
getan werden, damit Wohnraum bezahlbar bleibt? "betrifft: Kampf ums
Wohnen" von Karin Theis und Claudia Steinsberger sucht am Mittwoch,
8. November 2017, um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen Antworten auf diese
Fragen. Im Anschluss, um 21 Uhr, zeigt die Reportage "Wohnung weg -
und was kommt dann?" von Markus Henssler und Sebastian Georgi, was
mit Menschen passiert, die den Kampf um ihre Wohnung verloren haben
und sich mit einer Räumungsklage konfrontiert sehen.
"betrifft: Kampf ums Wohnen": zwischen Abrisswahn und
Mieterverdrängung
Gerda Merker muss raus aus ihrer Wohnung in
Stuttgart-Zuffenhausen. Ihre ganze Siedlung soll abgerissen werden,
um Platz zu machen für teurere Eigentums- und Mietwohnungen. "Es kann
doch nicht sein, dass Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet
haben, ihr Dach über dem Kopf verlieren", sagt sie zornig -
verzweifelt. Aber sie gibt nicht auf und will sich wehren. "betrifft"
begleitet sie und andere Wohnungssuchende beim Kampf um ihr Zuhause
und bei der Suche nach einem Dach über dem Kopf. Immer mehr
Geringverdiener müssen rausziehen aus der Stadt, denn Wohnen in der
Großstadt können sie sich nicht länger leisten - das zeigt sich
besonders in Stuttgart. Sie werden an den Rand gedrängt, in jeder
Beziehung: Sie werden Teil eines neuen "Pendlerproletariats" oder
sind ins Abseits gedrängte, ältere Menschen. Nicht nur in Stuttgart
werfen Mieterinitiativen den Verantwortlichen "Abrisswahn" vor.
Abgerissen werden Tausende von Mietwohnungen, die für ihre
bisherigen Bewohner noch bezahlbar sind. Dabei gibt es Städte, die es
besser machen - Beispiele, die helfen, das Wohnproblem zu lösen und
Hoffnung machen.
"Wohnung weg - und was kommt dann?": Leben nach der Zwangsräumung
"Ich habe zwölf Jahre pünktlich meine Miete bezahlt", Matthias
Koalick vergräbt sein Gesicht in seinen Händen, "und jetzt werde ich
einfach rausgeschmissen!" Ein Streit zwischen dem 51-Jährigen und der
Wohnungsbaugesellschaft hat zur Räumungsklage geführt. Matthias
Koalick ist aus gesundheitlichen Gründen Frührentner, trotzdem muss
er jetzt raus aus seiner Wohnung. Gekündigt wird schnell heutzutage,
doch auf dem Wohnungsmarkt hat er keine Chance. "Das liegt daran,
dass es hier kaum bezahlbaren Wohnraum gibt", sagt Henning Uber von
der Ambulanten Hilfe, einem gemeinnützigen Verein, der sich um
wohnungslose Menschen kümmert. Dorthin hat Matthias Koalick sich
gewendet, denn die Räumung seiner Wohnung steht unmittelbar bevor.
Der Wohnungsmarkt ist aus den Fugen geraten. Was passiert mit
Menschen, die ihre Wohnung verlieren und keine neue Bleibe haben? Die
Reportage begleitet Menschen, die "raus" müssen, aber nicht wissen,
"wohin".
"betrifft" - aktuelle Themen, transparente Recherche
Die SWR Dokumentationen der Reihe "betrifft" beleuchten aktuelle
Themen gesellschaftlicher Relevanz, die ein breites Publikum
ansprechen. Die Erzählhaltung bezieht den Zuschauer in die Entstehung
des Films mit ein. Recherchewege werden offengelegt und es wird
thematisiert, warum gerade dieser Experte zu Wort kommt und ein
anderer nicht. Auch Recherche-Pfade, die ins Leere laufen, können
Teil des Films sein. "betrifft" beschreibt keine Phänomene, sondern
hinterfragt sie und macht Entwicklungsprozesse deutlich. Die Filme
zeigen Entwicklungen auf, beziehen Standpunkt, liefern Analysen und
erzählen Geschichten Einzelner. Im Anschluss an "betrifft" zeigt das
SWR Fernsehen am Mittwochabend um 21 Uhr oft eine Dokumentation oder
Reportage, die das Thema der Sendung ergänzt und vertieft oder von
einer anderen Perspektive beleuchtet.
Sendetermine im SWR Fernsehen
"betrifft: Kampf ums Wohnen" am Mittwoch, 8. November 2017, 20:15
Uhr, SWR Fernsehen
"Wohnung weg - und was kommt dann?" am Mittwoch, 8. November 2017, 21
Uhr, SWR Fernsehen
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Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285, grit.krueger(at)swr.de
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