(ots) - Katastrophen zu politisieren, Öl ins nationale
Selbstgespräch zu gießen und damit Pauschal-Urteile über einzelne
Bevölkerungsgruppen salonfähig zu machen, das sind die Markenzeichen
des politischen Hallodritums. Donald Trump ist auch darin ein
Meister. Die acht Toten von New York lagen noch in der Leichenhalle,
da hatte Amerikas Präsident, der bei der tödlichen Neonazi-Aktion in
Charlottesville im Sommer erst tagelang "die Fakten" abwartete und
sich dann doch nur wachsweich äußerte, schon den Schuldigen ausfindig
gemacht: die oppositionellen Demokraten. Weil sie es gewesen seien,
die vor langer Zeit ein weltweit begehrtes Modell gefördert haben,
mit dem Fremde eine dauerhafte Eintrittskarte nach Amerika bekommen
können. Das ist schäbig. Die jetzt zur Disposition gestellte
Greencard-Lotterie wurde von dem republikanischen Präsidenten George
H. W. Bush mit großer, parteiübergreifender Mehrheit verabschiedet.
Sie ins Feld zu führen als maßgeblichen Wegbereiter für den Anschlag
in Manhattan, ist genauso wahrheitsverzerrend wie den Eindruck zu
erwecken, die weltweit strengsten Sicherheitsüberprüfungen für
Immigranten seien zu lasch. Keine Grenzkontrolle, keine Mauer
neutralisiert das ideologische Gift, das schlecht integrierte,
miserabel ausgebildete, gesellschaftlich abgehängte Muslime in
Amerika und andernorts über Rattenfänger im Internet beziehen können.
Der "führerlose Dschihad", der nach dem Untergang des IS in Syrien
und im Irak den Westen bedroht, erfordert bedeutend mehr
Anstrengungen als platte Parolen. Trump aber kann nur eines: Angst
und Paranoia schüren.
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