(ots) - Potsdamer Klimaforscher warnt Politik:
Klimaziele nicht aufgeben
Edenhofer: Raus aus der Kohle, rein in die Digitalisierung mit
smarten Häusern
Osnabrück. Vor Beginn der Weltklimakonferenz in Bonn hat der
Potsdamer Klimaforscher Ottmar Edenhofer davor gewarnt, die
Klimaziele aufzugeben. Edenhofer sagte der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Montag), gerade Deutschland sei drauf und dran, die
versprochene Verringerung der Treibhausgase zu verfehlen. Der
Klimaexperte warnte: "Das kann nun keinesfalls Grund sein, diese
Ziele aufzugeben. Täten wir dies, nähmen wir eine Zunahme von
Klimarisiken in Kauf, etwa Extremwetter, Ernteausfälle und einen
Anstieg des Meeresspiegels." Er fügte hinzu: "Das wäre nicht nur
teuer, es wäre unverantwortlich." Zudem dürfe Deutschland nicht an
Tempo verlieren und hinter das bereits Erreichte zurückfallen.
Edenhofer sagte: "Es geht hier auch um das Erbe der Ära Angela
Merkel, die als Klimakanzlerin Geschichte geschrieben hat." Zur
Ehrlichkeit in der Politik gehöre auch, dass hehre Klimaziele alleine
nicht genügten. Der Klimaforscher mahnte: " Wir brauchen auch
konkrete Maßnahmen, um diese zu erreichen."
Der stellvertretende Direktor des Potsdam-Instituts für
Klimafolgenforschung (PIK) sieht bei den Verhandlungen für eine neue
Jamaika-Regierungskoalition Spielraum für Kompromisse in der
Klimapolitik. Edenhofer forderte: "Eindeutig muss aber die Richtung
sein: Mindestpreis im europäischen Emissionshandel, raus aus der
Kohle, rein in die Digitalisierung unseres Energiesystems mit smarten
Netzen, smarten Häusern." Er warnte: "Je länger wir herum trippeln,
desto teurer wird es, das zeigt die Forschung sehr klar."
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