(ots) - Zu Beginn der 23. UN-Klimakonferenz (COP23) in Bonn
fordert die internationale Hilfsorganisation CARE Regierungen dazu
auf, insbesondere die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen in den Fokus
zu rücken.
"Frauen sind häufig höheren Risiken und größeren Belastungen durch
die Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt als Männer, die
Situation muss sich drastisch verbessern", sagt Sven Harmeling,
klimapolitischer Koordinator und Leiter der COP23-Delegation von CARE
International. "Die Regierungen müssen einen geschlechtergerechten
Arbeitsplan für klimabedingte Verluste und Schäden einführen.
Jährlich müssen etwa 43 Milliarden Euro für den Wiederaufbau nach
Klimakatastrophen identifiziert werden."
Bei der COP23 werden rund 25.000 Teilnehmer aus fast 200 Ländern
in Bonn erwartet. Hier sollte sichergestellt werden, dass die
schweren Folgen des Klimawandels für Frauen und Mädchen weltweit
tatkräftig angepackt werden. "Die Regierungen sollten einen
ehrgeizigen Gender-Aktionsplan verfassen, der die Mitbestimmung von
Frauen an klimabezogenen Entscheidungsprozessen fördert, die
Geschlechtergleichstellung in nationalen Klimapolitiken verbessert
und vor allem einen direkten Zugang zur Klimafinanzierung ermöglicht.
Wir sind jedoch besorgt, dass reichere Länder nicht bereit sind,
einen solchen Plan angemessen zu finanzieren", so Harmeling.
Die COP23 ist auch entscheidend auf dem Weg zur Festlegung
weiterer Richtlinien, die für die Umsetzung des Pariser
Klimaabkommens erforderlich sind. Progressive Entwicklungs- und
Industrieländer müssen zusammenhalten und dem Rückzug aus dem Pariser
Abkommen widerstehen.
"Außerdem bleiben noch immer die versprochenen Maßnahmen zur
Reduzierung der schädlichen Emissionen aus fossilen Brennstoffen der
mächtigsten Nationen hinter dem vereinbarten Ziel zurück, die globale
Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu
begrenzen. Diese kritische Schwelle, könnte viele der schlimmsten
Auswirkungen auf die arme Bevölkerung noch verhindern. Die COP23 muss
einen klaren Weg aufzeigen, damit die Teilnehmer mit ehrgeizigeren
Plänen zur Emissionsreduktion in ihre Länder zurückkehren", fordert
Harmeling.
CARE nimmt mit insgesamt 24 internationalen Delegierten aus zehn
verschiedenen Ländern an der UN-Klimakonferenz teil, darunter sind
auch Delegierte aus ärmeren Ländern, wie Malawi, Äthiopien, Kenia und
Vanuatu.
ACHTUNG REDAKTIONEN: CARE-Klimaexperte Sven Harmeling leitet die
internationale CARE-Delegation bei den Klimaverhandlungen in Bonn und
steht gerne für Interviews und Hintergrundinformationen zur
Verfügung.
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