(ots) -
- Deutsche Wirtschaft weniger optimistisch
- Griechenland, Irland und Italien im Aufwind
- Politische Unsicherheiten drücken Stimmung
Deutsche Unternehmen bewerten die Aussichten für Wachstum und
wirtschaftliche Weiterentwicklung zunehmend pessimistisch. Das ist
das Ergebnis des aktuellen, quartalsmäßig erhobenen Grant Thornton
International Business Reports (IBR), einer Umfrage unter
Führungskräften von rund 2.500 mittelständischen Unternehmen in 36
Ländern.
Lediglich 68% der befragten deutschen Unternehmen sehen mit
Optimismus in die Zukunft. Im letzten Quartal waren es noch 76%. Vor
allem die Chancen auf steigende Exportzahlen werden kritisch gesehen:
Nur 20% der Unternehmen kommen hier zu einer positiven Bewertung- ein
schlechtes Ergebnis für den "Exportweltmeister Deutschland".
Zu diesem Wert tragen sicherlich auch die Sorgen der
exportorientierten Wirtschaft zur geschäftlichen Entwicklung mit
China bei, traditionell eines der Schlüsselländer deutschen Exports.
Hinzu kommen Unsicherheiten vor dem Hintergrund instabiler
weltpolitischer Einschätzungen.
"Wenn die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft hier mit
einer schwierigen Entwicklung rechnet, gibt dies schon Anlass zur
Sorge" so Joachim Riese, Vorstandsvorsitzender und CEO von Warth &
Klein Grant Thornton. "Auch wenn die deutschen Unternehmen im
internationalen Vergleich noch Optimismus ausstrahlen, muss diese
Entwicklung umsichtig beobachtet werden."
Entsprechend der insgesamt gedämpften Stimmung rechnen auch
lediglich 49% der deutschen Unternehmen mit einem Umsatzwachstum,
gegenüber noch 74% im Vorquartal.
Und auch die übrigen Ergebnisse der Umfrage bieten aus deutscher
Sicht wenig Anlass zur Freude: Nur 29% der deutschen Unternehmen
rechnen mit steigenden Gewinnen. Zum Zeitpunkt der vorherigen
Befragung waren es noch 54%.
Die Bereitschaft zu Neueinstellungen liegt mit 26% (44% im letzten
Quartal) bei einem auffallend niedrigen Wert, ebenfalls ein Indikator
für gedämpfte Zukunftserwartungen.
Grant Thornton International Business Report Survey Q3/Q2 2017:
Ergebnisse im Ãœberblick
Deutschland Eurozone Global
Optimismus-Index 68/76 57/58 49/51
Umsatzwachstum 49/74 51/57 50/56
Exportwachstum 20/31 22/26 17/19
Gewinnwachstum 29/54 38/48 42/47
Neueinstellungen 26/44 26/35 35/36
Wirtschaftsoptimismus weltweit intakt
Der aus dieser Studie abgeleitete Optimismus-Index notiert
weltweit einen leicht reduzierten Wert von 49% gegnüber dem
Allzeithoch von 51% im letzten Quartal. Die europäischen Unternehmen
bewegen sich mit 57% auf einem nach wie vor hohen Niveau.
Amerikanische Unternehmen werden zunehmend pessimistischer: Zwar
beurteilen solide 70% die Wirtschaftsaussichten positiv, gegenüber
dem Wert von 81% im vergangenen Quartal verlieren sie jedoch 11
Prozentpunkte.
Eurozone im Aufwind
In Europa führen Finnland mit 92%, die Niederlande mit 88% und
Österreich mit 83% das Optimismus-Ranking an, Deutschland folgt mit
68% auf Platz 4.
Während deutsche Unternehmen also eher kritisch die verschiedenen
Parameter wirtschaftlicher Entwicklung sehen, beeindruckt die
Eurozone mit vergleichsweise guten und stabilen Werten. Besonders bei
den ökonomisch eher schwächeren Ländern der Eurozone gibt es eine
positive Einschätzung der Wirtschaft. Italien blickt mit 48%
gegenüber 34% im letzten Quartal deutlich zuversichtlicher in die
Zukunft und auch irische Unternehmen sind mit 64% gegenüber 60% im 3.
Quartal hoffnungsvoll eingestellt.
Joachim Riese sieht die Eurozone denn auch als Motor für eine
wirtschaftliche Weiterentwicklung: "Die Ergebnisse des IBR
unterstreichen, wenn auch graduell unterschiedlich, den Glauben der
europäischen Unternehmen an ihre Wettbewerbsfähigkeit. Die
wirtschaftliche Erholung in Griechenland, Irland und Italien passt zu
dieser Einschätzung und ist ein gutes Signal für alle übrigen
Mitglieder der EU, aber auch darüber hinaus."
Politische Unsicherheiten bleiben
Schlechte Stimmung beschreibt die Wirtschaftsaussichten im
Vereinigten Königreich. Hier hinterlassen die Brexitverhandlungen
deutliche Spuren: Nur 9% der britischen Unternehmen sind noch
optimistisch hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Aussichten - 13%
weniger als im ohnehin schon schwach bewerteten 2.Quartal 2017.
Neben den genannten Gründen für die schlechte Stimmung bei den
britischen Unternehmen drückt aber auch beispielsweise die
Unsicherheit über die Entwicklung in Katalonien auf die Stimmung: so
fiel der Optimismus-Index in Spanien von 70% im letzten Quartal um
satte 25 Prozentpunkte auf nunmehr 45%.
In Deutschland erwarten die Unternehmen jetzt nach der
Bundestagswahl eine grundsätzlich stabile politische Basis. Aber auch
die Erwartungen an eine wirtschaftsfreundlichere Politik sind da:
Rund 39% der befragten deutschen Unternehmen wünschen sich eine
stärkere politische Unterstützung durch die Bundesregierung.
Ãœber Warth & Klein Grant Thornton:
Warth & Klein Grant Thornton gehört zu den zehn größten deutschen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Rund 900 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter betreuen an zehn Standorten in Deutschland neben
börsennotierten Unternehmen den großen Mittelstand. Schwerpunkte der
Arbeit der Gesellschaft sind Wirtschaftsprüfung, Steuer- und
Rechtsberatung sowie Corporate Finance & Advisory Services. Die
Gesellschaft berät weltweit im Netzwerk von Grant Thornton mit rund
47.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehr als 700 Standorten
in über 130 Ländern.
Ãœber den IBR:
Der "IBR-International Business Report" von Warth & Klein Grant
Thornton befragt mittelständische Unternehmen aus allen Branchen und
Industriezweigen. Die Daten für die aktuelle Veröffentlichung
basieren auf Interviews mit 2.500 Vorstandsvorsitzenden,
Geschäftsführern oder anderen Führungskräften aus 36
Volkswirtschaften weltweit.
Pressekontakt:
Karl-Heinz Heuser
Telefon: + 49 221 397 503-50
Email: kh.heuser(at)heuser-kommunikation.de
für Warth & Klein Grant Thornton
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