(ots) - Nach rbb-Recherchen hat mindestens ein
Polizeischüler aus der Polizeiakademie Kontakt zu einem kriminellen
Clan und einem Motorradclub.
Die Personalien des Polizeischülers Mohamed B. (Name geändert)
wurden durch Zufall bei einer Polizeikontrolle Anfang September in
einer Berliner Bar bekannt. Die Personen, die sich in dieser Bar
aufhielten, sollen sich offenbar alle gekannt und sich lautstark
gegen die Polizei-Überprüfung geäußert haben. Wortführer war ein
Angehöriger des Miri-Clans, der sich selbst "Patron" nennt und nach
rbb-Recherchen in dieser Bar regelmäßig verkehrt. Das Clan-Mitglied
soll zudem der neuen Rockerähnlichen Gruppierung "Guerilla Nation"
angehören, von der auch nicht unerhebliche Straftaten begangen worden
sein sollen. Die Straftaten der "Guerilla Nation" liegen im Bereich
der Organisierten Kriminalität, bestätigte Staatsanwalt Martin
Steltner dem rbb.
Anstatt bei der Polizei-Überprüfung in der Bar zu deeskalieren,
soll der Polizeianwärter die Verhältnismäßigkeit der Überprüfung am
Ort lauthals in Frage gestellt haben. Er behauptete, selbst nur
zufällig dort gewesen zu sein. Nach rbb-Recherchen kannte ihn aber
das Bar-Personal sehr gut - der 27-Jährige war nicht das erste Mal in
dieser Bar, er ist dort mit Spitznamen bekannt. Ein Polizei-Insider
erklärte dem rbb: "Konflikte, die sich durch seine Bekanntschaft mit
dem Clan-Mitglied ergeben könnten, sind nicht zu verantworten.
Außerdem verstieß er gegen eine konkrete Anweisung:
Polizeimitarbeiter dürfen keinen privaten Umgang mit Motorradclubs
haben."
Ein Polizeisprecher bestätigt den Vorfall am Abend und erklärt auf
Nachfrage, dass der 27-Jährige derzeit noch Polizeischüler ist. Mehr
wolle man heute nicht dazu sagen.
Mehr dazu heute Abend in der rbb Abendschau um 19.30 Uhr
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