(ots) - Er relativiert, zaudert, weicht aus. Schon
wieder. Wann immer Donald Trump seit Amtsantritt einen Massenmord zu
kommentieren hatte, fiel Amerikas Präsident der Realitätsverweigerung
anheim und blieb seinem Volk - anders als bei islamistisch
motivierten Horror-Taten - Klartext schuldig. Stattdessen greift er,
so auch nach Texas, noch tiefer in den Floskel-Topf als sonst. Wenn
die Angehörigen der Opfer von Sutherland Springs aber auf eines
verzichten können, dann auf "Gedanken und Gebete" aus Washington.
Ihre Liebsten wurde mitten im Gebet hingerichtet. Mit einer
kriegsähnlichen Waffe, die seit dem Grundschul-Massaker von Newtown
vor fünf Jahren bis heute bei fast jedem größeren Blutbad zum Einsatz
kam. Und geändert hat sich? Fast nichts. In beinahe suizidaler Art
und Weise frönt die verunsicherte Weltmacht einem archaischen Recht
auf individuellen Waffenbesitz, wie es in der Verfassung vor über 200
Jahren unter vollkommen anderen Bedingungen festgeschrieben wurde.
Dass die handelnden Akteure im Weißen Haus und im Kongress dabei am
Rande der Schizophrenie agieren, zeigt ein Detail: Unter Obama wurde
Personen mit mentalen Handicaps der Zugang zu Waffen erschwert. Die
Bundespolizei FBI erfuhr schneller von der psychischen Verfassung
potenzieller Waffenkäufer. Donald Trump hob die Restriktionen Anfang
dieses Jahres wieder auf. Derselbe Trump, der sagt, die Tragödie von
Sutherland Springs habe nichts mit Waffen zu tun. Sondern mit einer
psychischen Erkrankung. Irre, oder?
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