(ots) - Der gewünschte Neuanfang der SPD ist noch
hinreichend unkonkret. Bislang stellt Martin Schulz mehr Fragen, als
er Antworten parat hat. Die Basis soll beim Nachdenken helfen, wie
man die angeschlagene Sozialdemokratie wieder nach vorne bringt. Kein
Wunder, dass sich angesichts des Fehlens neuer Inhalte der Blick auf
die Personalien richtet.
Bekommt Schulz noch Konkurrenz, etwa von Olaf Scholz?
Ausgeschlossen scheint dies nicht zu sein. Allerdings kommt Martin
Schulz bei der SPD-Basis gut an. Und so ist eine Urwahl für ihn
gewiss verlockend. Denn Schulz geht gerne auf Tuchfühlung mit seinen
Wählern, er vermittelt das Gefühl, dass er weiß, wie viel ein
Krankenpfleger verdient. "Nah bei de Leut", hieß dies bei Kurt Beck.
Ältere Genossen allerdings werden mit gemischten Gefühlen auf ein
solches Vorgehen blicken. Denn auch Rudolf Scharping setzte sich
einst in einer Urwahl gegen Gerhard Schröder durch. Den blassen, aber
als zuverlässig geltenden Scharping wollte man lieber als Parteichef
als Schröder. Viele Genossen hatten allerdings damit gerechnet, dass
dieser dann Strahlemann Schröder zum Kanzlerkandidaten ausruft. Tat
er aber nicht. Der Parteichef hat den Zugriff auf die
Kanzlerkandidatur, und Scharping griff selbst zu.
Bei Martin Schulz könnte es ähnlich sein. Viele an der Basis
fühlen sich mit ihm als Parteichef gut aufgehoben und trauen ihm beim
Neuanfang. Aber ob sie ihn noch einmal die Spitzenkandidatur
zutrauen, ist eine andere Frage.
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