(ots) - Laut einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin lässt jeder vierte Arbeitnehmer seine Pause
ausfallen. Zu hoher Leistungs- und Termindruck sind häufig die
Gründe, Müdigkeit und Erschöpfung die Folge. Dabei ist das Einhalten
der Arbeitspausen und Ruhezeiten nicht nur eine gesetzliche Pflicht,
sondern gleichermaßen sinnvoll für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Schon wenige Minuten Pause steigern nachweislich die Produktivität
und reduzieren Stress. "Um Fehlern bei der Arbeit und
gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, sollten die vorgeschriebenen
Pausenzeiten unbedingt eingehalten werden", erklärt Dominique
Bialasinski, Fachgebietsleiterin für betriebliche
Gesundheitsförderung bei TÜV Rheinland. Laut Arbeitszeitgesetz sind
das mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von sechs bis neun
Stunden, bei mehr als neun Stunden sind 45 Minuten Pause Pflicht.
Aktive oder passive Pausengestaltung je nach Tätigkeit
"Setzt die Müdigkeit ein, ist es bereits zu spät und die
Konzentration hat nachgelassen", so Dominique Bialasinski. Um dem
zuvorzukommen und Fehler bei der Arbeit zu vermeiden, ist es
sinnvoll, auch die Pausenzeit wie Termine fest im Arbeitsablauf
einzuplanen. "Am effektivsten ist es, vormittags eine kürzere Pause
von zehn Minuten und nachmittags eine längere Pause zu machen", rät
Dominique Bialasinski. Ob eine aktive oder passive Pausengestaltung
sinnvoll ist, hängt von der jeweiligen Tätigkeit ab. Bei überwiegend
sitzender Tätigkeit bringen ein Spaziergang oder Mobilisationsübungen
den Kreislauf in Schwung. Bei körperlich anstrengender Arbeit liefert
ein kurzer Powernap neue Energie. "Der Powernap sollte nicht länger
als 20 Minuten dauern, um eine Tiefschlafphase zu vermeiden. Diese
hätte den gegenteiligen Effekt", empfiehlt die Expertin. Um den Kopf
frei zu bekommen, eignen sich aktive Kurzablenkungen wie
beispielsweise Dehnübungen ebenso gut wie ein Plausch mit fachfremden
Kollegen.
Besondere Regeln bei der Nachtarbeit
Bei Nachtarbeit gibt es Besonderheiten zu beachten, da ein anderer
Rhythmus vorliegt und gegen die innere Uhr gearbeitet und geschlafen
wird. So ist hier, umgekehrt zur Arbeit am Tag, eine längere Pause
vor dem Leistungstief zwischen 0 und 1 Uhr sinnvoll und eine kürzere
Pause zwischen 4 und 5 Uhr. Neben ruhigen Pausenräumen sollten
Arbeitgeber unbedingt für eine respektvolle Pausenkultur sorgen.
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