PresseKat - VKI: VW-Abgasskandal - Tausende Konsumenten berichten von Problemen nach Software-Update

VKI: VW-Abgasskandal - Tausende Konsumenten berichten von Problemen nach Software-Update

ID: 1548857

(ots) - Der VW-Abgasskandal hält die Autowelt seit September
2015 in Atem. Im Zusammenhang mit dem Software-Update beteuerte der
VW-Konzern bisher mehrfach, dass den betroffenen Kunden durch die
kostenlose Umrüstung keine Nachteile entstehen würden. Eine interne
Umfrage des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) kommt allerdings
zu einem ganz anderen Ergebnis. Rund 43 Prozent der befragten
Konsumenten stellten nach der Umrüstung negative Veränderungen an
ihrem Fahrzeug fest. Die häufigsten davon waren ein erhöhter
Kraftstoffverbrauch, Leistungseinbrüche im oberen und unteren
Drehzahlbereich und ein deutlich spürbares "Ruckeln" des Motors.

Mitte September 2015 hat Volkswagen (VW) eingestanden, bei
Dieselmotoren der Marken VW, Audi, SEAT und Skoda mit Hilfe einer
unzulässigen Motorsteuerungssoftware manipuliert zu haben, um den
Stickstoffausstoß bei Abgastests zu senken. VW versprach eine
kostenlose Umrüstung der Fahrzeuge und postulierte dabei immer
wieder, dass den VW-Kunden nach den Software-Updates keinerlei
Nachteile bei den Dieselmotoren entstehen würden.

An den VKI wurden jedoch immer wieder Beschwerden über
Folgeprobleme nach dem Update herangetragen. Deshalb startete der VKI
eine interne Umfrage unter den mittlerweile 27.000 VKI-Teilnehmern,
die sich von VW aufgrund der Betrugssoftware geschädigt fühlen. Mit
der Umfrage wollte der VKI eruieren, ob den betroffenen
Fahrzeughaltern nach der Umrüstung negative Veränderungen im Gebrauch
des Fahrzeuges aufgefallen waren.

Nun liegen die Ergebnisse des VKI vor. Rund 10.800 Konsumenten
haben teilgenommen. Von 9000 Fahrzeughaltern, die das Update bereits
durchführen ließen, berichteten rund 3600 Teilnehmer über negative
Veränderungen, die sie nach der Umrüstung an ihrem Fahrzeug
feststellten. Im Detail berichteten 1800 Personen über einen erhöhten




Kraftstoffverbrauch. Leistungseinbrüche im unteren oder oberen
Drehzahlbereich meldeten mehr als 1400 Teilnehmer. Dass der Motor
ruckeln/nageln würde, meinten 1400 Konsumenten. Probleme beim
Beschleunigen gaben mehr als 1000 Teilnehmer an. Bei rund 650 der
Befragten zeigten sich Probleme mit dem Abgasrückführungssystem. Eine
schnellere Verrußung des Partikelfilters meldeten knapp 500
Teilnehmer. Einige hundert Befragte berichteten nach dem
Software-Update auch von einer erhöhten Geruchsbildung oder einem
massiven Gebläse, die sich nach der Umrüstung bemerkbar machten.

Die beschriebenen Probleme sind aus technischer Sicht zum Teil
durchaus nachvollziehbar. Aus den in der Umfrage des VKI
dokumentierten technischen Folgewirkungen kann sich daher ein
Minderwert der betroffenen Fahrzeuge ergeben, der über einen rein
merkantilen Minderwert hinausgeht. "Die Beteuerungen von VW in diesem
Zusammenhang sind irreführend, der VKI wird diesen Hinweisen auf
Nachteile nachgehen und Ansprüche in diesem Zusammenhang intensiv
prüfen", so Mag. Thomas Hirmke, Leiter Bereich Recht im VKI.

Aus technischer Sicht sind Probleme mit dem
Abgasrückführungssystem sowie das schnellere Verrußen des
Partikelfilters durchaus erklärbar, wenn es nach dem Update zu
erhöhter Rußbildung kommt. Ein damit verbunden häufigeres
erforderliches Regenerieren führt wiederum zu höherem
Kraftstoffverbrauch. Diese Auswirkungen werden bei einem genormten
Prüfstandslauf jedoch nicht getestet.

Leider hat VW die Software und die Wirkungsweise der Änderungen an
der Software immer noch nicht offengelegt. Dieses Verstecken
erschwert Experten die technischen Einschätzungen für die Folgen des
Updates. Ein Offenlegen, was genau durch das Update verändert wurde,
würde auch die technische Beurteilung der anderen von den Konsumenten
berichteten Problemen wie Leistungseinbrüche, Ruckeln/Nageln und
Probleme beim Beschleunigen erleichtern. Leider verweigert Volkswagen
bis heute, den Quellcode der Manipulationssoftware herauszugeben oder
deren Wirkungsweise anders offenzulegen. Dadurch ist es für Experten
nicht möglich, die Folgen des Software-Updates technisch
einzuschätzen. Wenn Volkswagen mit "offenen Karten" spielen würde,
könnten auch die sonstigen von Konsumenten nach dem Software-Update
berichteten negativen Veränderungen (Ruckeln/Nageln,
Leistungseinbrüche, Probleme beim Beschleunigen etc.) besser
eingeordnet werden.

Service: Weitere Informationen gibt es auf
[www.verbraucherrecht.at] (http://www.verbraucherrecht.at/)

Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: ++43 1/588 77-256
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Datum: 08.11.2017 - 09:51 Uhr
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Interne VKI-Umfrage zeigt Nachteile beim Verbrauch und Leistungseinbrüche beim Motor Wien



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