(ots) - Mit deutlichen Worten hat die FDP-Politikerin Lencke
Steiner eine konsequentere Besteuerung von Großkonzernen gefordert:
"Die Politik hat viele Jahre lang gepennt, wenn es darum geht, dass
große Konzerne, die irgendwo auf der Isle of Man oder den Cayman
Islands sitzen, hier keine Steuern zahlen." Das sagte das
FDP-Bundesvorstandsmitglied am Mittwoch live bei stern TV.
Erst vor wenigen Tagen war durch die "Paradise Papers" bekannt
geworden, wie Großverdiener und Unternehmen über dubiose
Auslandsgeschäfte massenhaft Steuern vermeiden. Diese Steuerflucht
kritisierte Lencke Steiner ebenso wie Schlupflöcher, die durch
Steueroasen innerhalb Europas entstehen. Hier sieht Steiner ihre
Partei bei der möglichen Bildung einer Jamaika-Koalition in der
Pflicht: "Wir setzen uns in den Sondierungsgesprächen dafür ein, dass
es eine europäische Besteuerung gibt, damit Konzerne wie Starbucks
oder Amazon auch hier besteuert werden."
Gleichzeitig lehnte die 32-Jährige jedoch eine generelle Erhöhung
des Spitzensteuersatzes in Deutschland ab. Vielmehr müsse der
Spitzensteuersatz auch erst bei Spitzengehältern gezahlt werden:
"Schon Durchschnittsverdiener zahlen den Spitzensteuersatz von 42
Prozent. Das ist total fatal. Es wird Zeit, dass die Menschen auch
wieder mehr zur Verfügung haben."
Zuvor hatte stern TV über den Multimillionär Josef Rick berichtet,
der fordert, dass Reiche in Deutschland höhere Steuern zahlen sollen.
Laut Rick können Einkommensmillionäre durch verschiedene Tricks
praktisch selbst bestimmen, wie viele Steuern sie letztendlich
zahlen.
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