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Europapremiere: Neue Technologie verhilft dem schwer verbrannten Nurillo (10) zu ansehnlichem Gesich

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(firmenpresse) - Europapremiere:
Neue Technologie verhilft dem schwer verbrannten Nurillo (10) zu ansehnlichem Gesicht

Dieburg, 4. Juli 2005: Am 5. Juli 2005, um 11:00 Uhr operiert Professor Dr. Dr. Dr. h.c. Konrad Wangerin, Ärztlicher Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und plastische Operationen im Marienhospital in Stuttgart den zehnjährigen Nurillo aus Usbekistan mit der neuen biotechnologischen Methode "Recell" - auch bekannt als "Haut zum Sprühen". Im April des Jahres 2003 kam Nurillo mit einem Starkstromkabel in Berührung und erlitt dabei schwerste Verbrennungen an Körper und Gesicht und verlor sein rechtes Auge. Nach acht erfolgreichen Operationen gelang Professor Wangerin die Rekonstruktion des linken Ober- und Unterlids und danach die der Ober- und Unterlippe. Nurillo erhielt auch eine neue Nase und sein fehlendes rechtes Auge ersetzt jetzt eine Kunststoffepithese. Professor Wangerin plant, die gesamte Gesichtshaut von Nurillo Schritt für Schritt zu ersetzen. Am 5. Juli 2005 schleift er mit einem Diamant-Abschleifverfahren (Dermabrasion) die vernarbte Stirnhaut des kleinen Jungen ab. Durch das neue Verfahren besteht grosse Hoffnung für alle Unfallpatienten weltweit, unansehnliche Vernarbungen oder farbliche Entstellungen der Haut zu lindern.

Narben und "Patchwork-Hauteffekt"

Bei starken Verbrennungen half bisher nur die Entnahme von Haut aus anderen Körperarealen. So transplantierte Professor Wangerin seinem Patienten Nurillo zum Beispiel ein Stück Haut des Oberschenkels auf den freiliegenden Schädelknochen. Jedoch stiessen die bisherigen Operationsmöglichkeiten an ihre Grenzen und die Epidermis erhielt den unerwünschten "Patchwork-Hauteffekt": Die Haut des Oberschenkels hebt sich durch ihre andere Struktur und Farbe eindeutig von der Gesichtshaut ab. Vor einem Monat bereits erwies sich das Produkt Recell als erfolgreiche Behandlungsmethode für offene, schlecht heilende Wunden. Nun setzt Professor Wangerin das biotechnologische Verfahren Recell erstmalig in Europa auch bei schwer vernarbter und uneben gefärbter Haut ein. Damit hofft er, den "Patchwork-Hauteffekt" zu verbessern.





Anwendung

Recell erweitert gegenwärtige Wundheilungs- und Narbenbehandlung mit seiner einfachen Technik. In nur einem einzigen Arbeitsgang erlaubt das Verfahren dem Arzt die Entnahme einer dünnen Spalthautbiopsie und die Gewinnung und Aufbereitung von Hautzellen. Um die Bildung von natürlicher, gesunder Haut im Bereich des verbrannten oder vernarbten Areals zu fördern, sprüht der Chirurg die Zellen auf die Wundoberfläche. Andere Verfahren erreichten dies bisher lediglich mit differenzierten, beziehungsweise mehrtägig angezüchteten Zellen, die aber nicht das gewünschte natürliche Gemisch aus Oberflächenzellen, Pigmentzellen, Bindegewebszellen und Abwehrzellen enthielten.

Forschung

So gelang es der medizinischen Wissenschaftsgruppe um Professor Navarro (2001) aus Boston (USA) und Perth (Australien) in ihren Forschungsarbeiten zu beweisen, dass funktionstüchtige Melanozyten aufgebracht werden konnten, die aktiv Melanin (verantwortlich für die Hautfärbung) produzierten. Folglich gelingt die Neubesiedlung des Hautdefektes mit Zellen entsprechend dem eigenen Hautton.

Zusammenfassend ermöglicht Recell die Aufbringung von Keratinozyten, Melanozyten, Fibroblasten und Langerhans-Zellen auf eine Wundoberfläche, wodurch die Wundheilung beschleunigt wird. Durch die Neubesiedlung mit Melanozyten erreicht die neue Technologie das erneute Auftreten der Pigmentierung in minderpigmentierten Regionen. Daher kann dieser Prozess auch zur Behandlung von Hauterkrankungen wie stabiler Vitiligo genutzt werden. Recell vermindert damit auch die Narbenbildung, wie sie etwa bei der Entfernung von Hautkrebs und bei manchen plastischen oder kosmetischen Behandlungen auftreten können.

In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Faziale Fehlbildungen (FFF) spendet der Implantathersteller Polytech Silimed aus Dieburg ihr kleines Mini-Labor Recell, um dem kleinen Nurillo zu helfen.

Professor Wangerin dazu: "Wir erhoffen uns, die unerwünschten Nebenwirkungen, die beim Abschleifen der obersten Hautschichten entstehen, mit diesem neuen Verfahren zu verbessern. Das bedeutet eine grosse Hilfe, gerade für Menschen mit schlimmen Narben im Gesicht." Stuart Windsor, Sprecher des Implantatherstellers Polytech Silimed Europe GmbH in Dieburg zeigt sich von der positiven Resonanz auf das Recell-Verfahren beeindruckt. "Mit dieser neuen Technik gehen wir hin zum einfachen und dennoch effektiven Verfahren. Mit unserem Kit kann hier der Arzt selbst in kürzester Zeit agieren. Ohne Laborprozedere. Ohne komplizierte und aufwändige Verfahren. Wie es momentan aussieht, sind die Möglichkeiten längst noch nicht alle erkannt." Recell erhielt im März 2005 die CE Zertifizierung als Medizinprodukt.

Weitere Informationen auch über: www.polytechsilimed.de

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