Es gibt unheimlich viele Gründe, die für das Tragen sprechen. Um den wichtigsten gleich zu Beginn zu nennen: Der Mensch ist ein Tragling.
(firmenpresse) - Sieht man sich einmal die menschliche Geschichte an, so waren die Menschen früher Jäger uns Sammler, sie zogen umher, ähnlich wie es heute bei manchen Naturvölkern immer noch der Fall ist. Durch diese Lebensweise ergab es sich automatisch, dass ein Kind nicht einfach irgendwo abgelegt werden konnte, sondern immer mitgenommen wurde und am Geschehen teilhaben konnte. Ein Säugling ist an das Mitgenommenwerden angepasst, der intensive Körperkontakt zur tragenden Person wirkt beruhigend. Daß der Mensch ein Tragling ist merkt man unter anderem daran: schon ein Neugeborenes klammert sich mit großer Kraft fest, wenn man ihm z.B. einen Finger hinhält.
Man unterscheidet in der Verhaltensbiologie drei Jungentypen die man wie folgt kurz zusammenfassen kann:
Vergleicht man den Menschen mit unseren nahen Verwandten, den Menschenaffen, so fallen einem einige Ähnlichkeiten auf. Ein Schimpansenjunges klammert sich aktiv an dem Fell der Mutter fest, ebenso versucht sich ein menschlicher Säugling an der Mutter festzuklammern (sehr gerne an den Haaren der Mutter). Da wir jedoch kein Fell mehr haben und unsere Füße „Lauffüße“ sind (Schimpansen halten sich auch mit den Füßen fest), kann sich ein Säugling nicht aktiv festhalten.
Das Grundbedürfnis eines Neugeborenen nach Nähe und Geborgenheit kann man am Besten mit einem Tragetuch (oder einer anderen babygerechten Tragehilfe) erfüllen.
Darüber hinaus hat das Tragen Vorteile für das Kind: das natürliche Bedürfnis eines Babys nach Körpernähe und -kontakt wird erfüllt, Vorbeugung gegen Hüftdysplasie durch eine anatomisch korrekte Anhock-Spreiz-Haltung, das Baby kann seine Welt „aus der Sicht eines Erwachsenen“ erleben, dem Baby fällt der Übergang vom Mutterleib in die „Welt da draußen“ leichter, Babys werden durch das Tragen ruhiger und ausgeglichener und zu früh geborene Babys können die fehlende Zeit im Mutterleib so am ehesten nachholen. Und nicht zuletzt wird das Urvertrauen gestärkt.
Natürlich bringt das Tragen auch für die Eltern erhebliche Vorteile: mehr Mobilität, beide Hände sind frei (z.B. für ein Geschwisterkind), man kann sein Baby sehr viel leichter beruhigen, die Verbindung zwischen Mutter (oder Vater) und Kind festigt sich, ein Tragetuch ist leicht und handlich, im Gegensatz zum Kinderwagen, man kann auch in unwegsames Gelände (z.B. bei einer Wanderung) und gerade jetzt in der kalten Jahreszeit wärmt man sich gegenseitig.
Es gibt zwei grundlegende Dinge, auf die man bim Tragen achten sollte.
Zum Einen die anatomisch korrekte Anhock-Spreiz-Haltung. Da Babys mit noch nicht vollständig ausgereiften Hüftgelenken geboren werden ist für die Reifung die richtige Stellung von Hüftkopf und Hüftpfanne enorm wichtig. Das Tragen im Tragetuch kann der sog. "Hüftdysplasie" (angeborene oder erworbene Fehlstellungen und Störungen der Verknöcherung des Hüftgelenks beim Neugeborenen) vorbeugen, sofern sie nicht angeboren ist. Dabei wird das Baby so vor den Bauch gebunden, daß die Beine gespreizt sind (45°C) und der Po tiefer sitzt als die Kniegelenke (der Winkel sollte etwa 120° betragen). Dies trägt zur Hüftreifung bei. Als Richtwert: Die Knie des Babys sollten in etwa auf Höhe seines Bauchnabels sein.
Zum Anderen sollte eine Rundung des Rückens ermöglicht werden. Die Wirbelsäule eine Neugeborenen ist gerundet und streckt sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres. Erst dann weist sie die typische "S-Form" auf. Daher ist es beim Tragen wichtig darauf zu achten, daß der Rücken schön rund ist und die Wirbelsäule gut gestützt wird. Dies erreicht man am Besten mit einem korrekt und fest gebundenen Tragetuch.
Bei einem Kleinkind hat sich die Wirbelsäule schon gestreckt. Daher hat es auch beim Tragen im Tragetuch einen geraden Rücken und keinen Rundrücken mehr. Schläft es jedoch ein, rundet sich der Rücken wieder
(ebenso beim Erwachsenen, viele schlafen gerne auf der Seite mit angezogenen Beinen und Rundrücken). Es ist wichtig darauf zu achten, dass ein schlafendes Kleinkind den Rücken abrunden kann und dabei der Rücken gut gestützt wird. Hier ist natürlich das Tragetuch sehr gut geeignet, aber auch z.B. der Manduca (Komforttragehilfe).
Rückentragegestelle, so genannte „Kraxen“, sind weniger gut geeignet. Auf gar keinen Fall eignen sie sich für Babys. Und auch für Kleinkinder nur dann, wenn diese schon laufen können und wach sind, da im der im Schlaf auftretende Rundrücken in einer solchen Trage überhaupt nicht gestützt wird.
Eine Auswahl an schönen Tragetüchern, gut geeigneten Komforttragehilfen und Tragekleidung finden sie im Shop von Trageberatung Rabenau.
Auf der zugehörigen Homepage finden Sie weitere Informationen rund um´s Tragen von Babys und Kleinkindern, unter Anderem lesen Sie dort, warum man ein Baby niemals mit dem Gesicht nach vorne tragen sollte.
Trageberatung Rabenau
Daniela Baetzel
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