PresseKat - Heilfasten macht krank

Heilfasten macht krank

ID: 159117

Dokumentationüber die Risiken des Heilfastens erschienen

(firmenpresse) - Fasten darf niemand verharmlosen, denn es schädigt über den Abbau der Muskulatur und die Verarmung an lebenswichtigen Substanzen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren, Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen des gesamten Organismus des Menschen, informiert Diätexperte Sven-David Müller bei der Vorstellung seines Buches Gesundheitsrisiko Heilfasten. Am 17. Februar beginnt die diesjährige Fastenzeit und damit auch die Hochzeit des Heil- und Saftfastens, die im Gegensatz zum religiösen Fasten mit Vorsicht zu genießen ist, warnt Buchautor Sven-David Müller, der für seine Aufklärungsleistungen im Ernährungsbereich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Es ist nicht gesundheitsförderlich, dem Organismus lebenswichtige Nahrungsinhaltsstoffe vorzuenthalten. Hungern, Fasten, Nulldiät oder Heilfasten schädigen den Organismus. Das ist insbesondere auf den Proteinmangel zurückzuführen, den der menschliche Körper durch den Abbau von Muskelprotein auszugleichen versucht. Dabei greift er auch den Herzmuskel an und das kann im schlimmsten Fall sogar tödlich enden. Im letzten Jahr hatte ich Kontakt zu Menschen, deren Angehörige im Rahmen einer Fastenkur verstorben sind, informiert Müller.

Fasten führt zum Jojo-Effekt
Das proteinarme bis proteinfreie Fasten führt zum Abbau von Muskeln und das senkt den Ruhe-Nüchtern-Energieumsatz. Umgangssprachlich ausgedrückt heißt das, dass Fasten zum Jojo-Effekt führt und damit dick macht. Fasten ist nicht geeignet, dem Übergewichtsproblem zu begegnen. Dafür brauchen Übergewichtige ein langfristig ausgerichtetes interdisziplinäres Programm und keine Kurzzeit-Crashkur wie das Fasten. Heilfasten, Fasten und Saftfasten gehören als Ernährungsformen in die Gruppe der Außenseiterdiäten, die alle medizinischen Fachgesellschaften wie die Deutsche Adipositas Gesellschaft oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung als unwissenschaftlich und teilweise gesundheitsschädlich ablehnen. Für viele Ernährungsmediziner, Diätassistenten und Ernährungswissenschaftler ist Fasten reine Hokuspokusmedizin.





Risiken des Fastens
Mediziner, Verbände und Kliniken, die Geld mit Fasten verdienen, verteidigen das Fasten als sinnvolle Maßnahme. Vor dem Hintergrund der menschlichen Physiologie ist das unverständlich, denn ohne Nahrung kann der Mensch nicht überleben und nicht gesund bleiben. Die medizinische Fachliteratur beschreibt die Risiken einer Fastenkur drastisch: Gichtanfälle, Übersäuerung (Ketoacidose), Nierenkoliken, Kreislaufschwäche, Blutdruckabfall, psychische Krisen, Konzentrationsstörungen, Kälteempfinden, Kopfschmerzen, unangenehmer Körper- und Mundgeruch, Haarausfall und viele weitere teils gefährliche Beschwerden und Krankheiten. Fasten stellt für den Organismus eine Gefahr dar und den beantwortet er mit Stress und Stresshormonen. Fasten ist verboten für Menschen, die unter Auszehrung oder Unterernährung leiden, die herz-, leber- oder nierenkrank sind oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und Hyperurikämie haben. Auch Rekonvaleszente, Senioren, Krebspatienten und psychisch Kranke wie Essgestörte dürfen nicht fasten.

Mythos Schlacken und Entschlackung
Viele Menschen möchten fasten, um zu entschlacken und oft sprechen Fasten -Experten von einer Entschlackungs-Kur. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft gibt es jedoch keine Schlacken im menschlichen Körper. Die aus Nahrungsbestandteilen entstehenden Abbauprodukte werden über Niere, Leber und Haut ausgeschieden und sammeln sich nirgendwo im Körper in Form von toxischen Endprodukten an. Wenn es keine Schlacken im Menschen gibt, ist demzufolge eine Entschlackung ausgeschlossen, so Müller.

Fasten ist unwissenschaftlich
Jeder Medizinstudent kann in den Physiologie-Vorlesungen hören, dass eine minimierte Energie- und Proteinzufuhr für den Organismus schädlich ist. Ernstzunehmende wissenschaftliche Publikationen, die die propagierten Vorteile des Fastens untermauern, gibt es nicht. Um den Mangel an wissenschaftlichen Fakten auszugleichen, ziehen Fastenbefürworter den Stoffwechsel von Königspinguinen oder Veröffentlichungen in Publikumszeitschriften als Beweis für die Gesundheitsförderung durch Fastens heran. Der esoterische Dogmatismus und der Fasten-Fanatismus treibt viele merkwürdige Blüten. Fasten ist gut, weil fasten gut ist! ist aber keine Erklärung, sondern das Eingeständnis von Unwissenschaftlichkeit der Fasten-Lobby.

Fasten macht nicht schlank
Der häufigste Grund für eine Fasten-Kur ist der Wunsch nach einer Gewichtsabnahme. Aber Fasten macht nicht schlank, sondern führt zum Jojo-Effekt. Wissenschaftlich begründet und auch in der evidenzbasierten Leitlinie der Deutschen Adipositas Gesellschaft befindet sich lediglich das proteinmodifizierte Fasten und der Mahlzeitenersatz mit Formuladiäten. Für diese Methoden der Gewichtsreduktion gibt es höchste wissenschaftliche Anerkennung.

Nahrungsverzicht ist nicht gesund
Gegen religiöses Fasten ist aus medizinischer Sicht in den meisten Fällen nichts einzuwenden, da es in der Regel nicht mit vollständigem Nahrungsverzicht einhergeht. Aber die Besinnung ist natürlich auch ohne Fasten möglich. Autogenes Training wäre für den Organismus gesünder als das Aushungern. In den Leitlinien oder Stellungnahmen von medizinischen Fachgesellschaften wird Fasten nicht empfohlen oder sogar völlig abgelehnt. Lediglich vollständig gesunde Menschen, die keine körperlichen oder seelischen Leiden aufweisen, dürften also Fasten. Aber aus welchem Grund sollten sie hungern, dem Organismus bewusst lebenswichtige Nahrungsinhaltsstoffe vorenthalten oder den Abbau von Muskeln einleiten? Viel sinnvoller ist es statt dessen, in der Fastenzeit seine Ernährungsweise zu hinterfragen, also durchaus mal über carne vale (lat. Fleisch lebe wohl) nachzudenken. Denn wer nur ab und zu (mageres) Fleisch genießt, viel Gemüse und Frischobst isst, seinen Alkohol- und Zuckerkonsum verringert und sich viel bewegt, braucht nicht mit riskanten Fasten-Experimenten seine Gesundheit und Figur ruinieren, so Medizinjournalist Müller.

Fasten ist ungesunder und teurer Blödsinn
Kein ernsthafter Wissenschaftler hat jemals Fasten als Heil- oder Saftfasten empfohlen. Schon der Begriff Heilfasten entbehrt jeder Grundlage. Es ist eine selbstgegebene Bezeichnung. Lediglich Mediziner, Verbände und Kliniken, die viel Geld mit Fasten verdienen verteidigen das Fasten als sinnvolle Maßnahme. Vor dem Hintergrund der menschlichen Physiologie ist das zwar nicht verständlich, aber aus finanzieller Sicht schon. Nach dem Motto "Wes Brot ich fress, des Lied ich sing" setzen sich in jedem Frühjahr die Fastenärzte, die Leiter von Fastenkliniken und die Autoren von Fastenbüchern für ihre Methode, die ihren Lebensunterhalt sichert, ein. Warum Fastenärzte das medizinische Grundlagenwissen ignorieren, wird mir nicht klar, mokiert sich Diätexperte Sven-David Müller. Fasten ist und bleibt aus Sicht der Ernährungsmedizin betrachtet potentiell gefährlicher Blödsinn, mit dem sich viel Geld auf Kosten der Gesundheit von Menschen verdienen lässt. Vor diesem Hintergrund lehne ich Fasten ab und fordere den Gesetzgeber auf, seinem Fürsorgeauftrag nachzukommen und solche Maßnahmen zu verbieten oder zumindest davor zu warnen, so Müller abschließend.

Bibliografisch Daten: Gesundheitsrisiko Heilfasten, Schlütersche Verlagsanstalt, Sven-David Müller, 12,90 Euro

Redaktionsservice: Rezensionsexemplare unter diaetmueller(at)web.de

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Auf seiner Homepage informiert Sven-David Müller über seine Bücher, Termine und Veranstaltungen. Zusammen mit anderen Fachjournalisten liefert er Informationen über Ernährung, Ernährungsmedizin, nutritive Medizin sowie Diätetik.

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Datum: 04.02.2010 - 09:10 Uhr
Sprache: Deutsch
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