PresseKat - Gesättigte Märchen?

Gesättigte Märchen?

ID: 160391

Aachen (fet) – Lange als „Gift für die Blutgefäße“ gehandelt, entkräften amerikanische Wissenschaftler nun den Vorwurf, dass gesättigte Fettsäuren Herzkreislauferkrankungen begünstigen.

(firmenpresse) - Eine dicke Scheibe Brot mit einer dünnen Schicht Frischkäse - möglichst fettreduziert. So sieht nach den derzeit gültigen Ernährungsempfehlungen ein gutes Frühstück aus. „Fettarm“ heißt die Devise der „ausgewogenen Ernährung“, die dem Menschen fortwährende Gesundheit verspricht. Insbesondere den gesättigten Fettsäuren hängt der Ruf nach, Herzkreislauferkrankungen zu fördern. Scheinbar zu Unrecht, wie die amerikanische Wissenschaftlerin Patty W. Siri-Tarino und ihre Koautoren mit einer Metaanalyse nun aufzeigen. In ihrer Gesamtauswertung von 21 Langzeitstudien war kein Zusammenhang zwischen einem hohen Konsum gesättigter Fette und einem erhöhten Risiko für koronare Herzerkrankungen oder Schlaganfälle erkennbar (1). Bei Milch und Molkereiprodukten wie Joghurt oder Käse stets die fettärmste Variante zu wählen, ist somit vermutlich unbegründet.

In einem begleitenden Übersichtsartikel entkräftet Siri-Tarino auch die Empfehlung, statt Fett lieber vermehrt zu stärkereichen Produkten zu greifen. Der Austausch von gesättigten Fettsäuren durch Kohlenhydrate bietet demnach keinen Schutz gegen Herz- und Gefäßerkrankungen. Im Gegenzug zitieren die Autoren zwei Studien, in denen gerade Zucker und Weißmehlprodukte das Erkrankungsrisiko erhöhten.

Ein hoher Verzehr gesättigter Fette erhöht zwar den LDL-Cholesterinwert, gleichzeitig aber auch das gewünschte HDL-Cholesterin. In Kombination mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren verändern gesättigte tierische Fette den Cholesterinspiegel nicht. Wer mit Rapsöl anbrät, kann also beruhigt auch mal ein Schnitzel in die Pfanne legen.

Erwähnenswert hingegen ist die Wirkung gesättigter Fettsäuren auf Atherogenität des LDL-Cholesterins. Denn neben der Höhe spielt auch deren Zusammensetzung eine wichtige Rolle für die Entstehung von Arteriosklerose. So sind kleine, dichte LDL-Partikel schädlicher für die Blutgefäße als große, weniger dichte Partikel. Gesättigte Fette erhöhen vorwiegend den Anteil der großen, weniger dichten LDL-Cholesterinpartikel (2). Die Forderung nach „light, leichter, am leichtesten“ darf demnach zumindest in Frage gestellt werden.





Für weitere Informationen und Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Redaktion: Christine Langer

Quellen:

1) Siri-Tarino PW et al.: Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease. Am J Clin Nutr: 2010

2) Siri-Tarino PW et al.: Saturated fat, carbohydrate, and cardiovascular disease. Am J Clin Nutr: 2010

Weitere Infos zu dieser Pressemeldung:

Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:

Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Ernährungssituation in Deutschland im Hinblick auf die Ernährungstherapie und Prävention ernährungsmitbedingter Erkrankungen analysiert und bestrebt ist, diese mit geeigneten Methoden fächerübergreifend zu verbessern.



Leseranfragen:

Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.
Frau Christine Langer
An den Frauenbrüdern 2, 52064 Aachen
Tel.: 0241 - 96 10 316
Fax.: 0241 - 96 10 322
presse(at)fet-ev.eu



drucken  als PDF  an Freund senden  Vortrag: Über 100 Jahre Kräuterhaus Sanct Bernhard - Gesundheitsprodukte von der Schwäbischen Alb
Bereitgestellt von Benutzer: Sonntag
Datum: 08.02.2010 - 17:27 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 160391
Anzahl Zeichen: 2794

Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Christine Langer
Stadt:

Aachen


Telefon: 0241 - 96 10 316

Kategorie:

Ernährung


Meldungsart: Unternehmensinformation
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 08.02.2010

Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"Gesättigte Märchen?"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).

Einmal Currywurst mit Zucker bitte! ...

Zucker ist ein schneller Energielieferant, besonders für das Gehirn. Doch eine übermäßige Zufuhr wirkt sich an vielen Stellen des Körpers schädlich aus. Bereits im Mund trägt Zucker – besonders in Kombination mit Fruchtsäuren – zur Karies ...

Der Body-Mass-Index: Ein überholtes Diagnosekriterium? ...

Aachen (fet) – Der Body-Mass-Index ist für viele Fachkräfte und Laien nach wie vor das wichtigste Beurteilungskriterium für das Gewicht. Dabei sagt der Wert nur wenig über das Erkrankungsrisiko aus und ist nicht für jeden geeignet. Der Body ...

Alle Meldungen von Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.