(firmenpresse) - Bonn/Berlin - Die Mehrheit der Deutschen befürwortet eine Vereinfachung des Steuersystems. Dies geht aus einer neuen Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach http://www.ifd-allensbach.de im Auftrag der Herbert-Quandt-Stiftung http://www.h-quandt-stiftung.de und der Alfred-Herrhausen-Gesellschaft http://alfred-herrhausen-gesellschaft.de hervor. Eine wie von Paul Kirchhof vorgeschlagene Vereinfachung des Steuersystems ist nach Ansicht von 79 Prozent der Deutschen die derzeit notwendigste Reform. Das Zahlenwerk der Demoskopen zeige, dass die Deutschen zwar die Notwendigkeit von Reformen erkennen, doch sobald konkrete Massnahmen abgefragt werden, sinke die persönliche Zustimmung dafür deutlich, berichtet die Welt http://www.welt.de.
"Für die Wirtschaft ist die Flat Tax ein unermesslicher Gewinn", urteilt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) http://www.bvmwonline.de, über die Pläne von Kirchhof. Die Einfachsteuer komme in Mode, so Ohovens Analyse. Jetzt wolle auch die konservative Regierung in Athen neues Wirtschaftswachstum stimulieren - und deshalb ihr Steuersystem deutlich vereinfachen. Noch im Herbst soll das griechische Parlament eine Flat Tax, also einen einheitlichen Steuersatz für alle Einkommen, beschliessen. Nahezu alle Länder Osteuropas haben bereits eine solche Steuer. In Russland wurde der Steuersatz bereits 2001 auf 13 Prozent gesenkt. Experten des Internationalen Währungsfonds haben herausgefunden: Zwar arbeiten die Menschen seitdem nicht mehr als zuvor, aber sie sagen den Finanzbehörden jetzt endlich die Wahrheit.
Ähnliches schwebt dem Steuerexperten Kirchhof vor. "Von jedem verdienten Euro soll der Steuerzahler künftig 25 Cent am Kassenhäuschen der Finanzbehörden abgeben, danach wird er in den Garten der Freiheit entlassen - so die Vision des möglicherweise nächsten Finanzministers. Eine Vorstellung, zu schön um wahr zu sein", so Ohoven. Für den Mittelstandspräsidenten steht fest: Die Kirchhof-Steuer wäre für die Wirtschaft ein grosses Plus. Sie könnte Deutschland "auf einen Schlag in die Spitzenliga der wettbewerbsfähigen Unternehmensstandorte befördern". Doch ob sich die Träume in dieser Form lupenrein übertragen liessen, daran könnten Zweifel angemeldet werden: "Dass sich die Politik tatsächlich alle Instrumente aus der Hand nehmen lässt, durch steuerliche Anreize in ihrem Sinn auf das Wirtschaftsleben Einfluss zu nehmen, mag im Elfenbeinturm der Wissenschaft durchaus eine adäquate Vorstellung sein, besonders lebensnah ist sie aber nicht", meint Ohoven. Dennoch habe die Diskussion über die Flat Tax etwas Gutes. Sie richte das Augenmerk nämlich auf eine längst überfällige Vereinfachung des deutschen Steuersystems.