(firmenpresse) - Bonn/Grasbrunn - Informatiker sind gefragt. Die deutsche Wirtschaft sucht händeringend nach qualifizierten Informatikern. Doch für viele heisst es bereits früh: "Endstation Grundstudium". Die Abbrecherquote beträgt teilweise über 50 Prozent. Dies liege vor allem an falschen Vorstellungen, die sich Studienanfänger von diesem Fach machen, schreibt die Computer Zeitung http://www.computerzeitung.de. Zahlreiche Erstsemester hätten in erster Linie das Programmieren im Blick und seien von dem hohen Anteil der Mathematik überrascht. Auf einem Symposium zur Fachdidaktik des Informatik-Grundstudiums in Bonn skizzierten Wissenschaftler verschiedener Hochschulen ihre Vorstellungen von einem sinnvollen Studienaufbau dieser Disziplin.
Informatik-Studenten müssten nach dem Grundstudium über eine solide Basis verfügen, auf der sie auch in einem 30-jährigen Berufsleben aufbauen könnten. Basiskonzepte, Mathematik, Stochastik - dies seien unverzichtbare Bestandteile eines Grundstudiums, so ein Teilnehmer der Fachveranstaltung. Aber auch die Themen Programmieren und Modellieren müssten als Kernfelder der Informatik bereits im Grundstudium vermittelt werden. Durch Alternativen zur klassischen Vorlesung könnte die Attraktivität des Studiengangs und die Qualität der Ausbildung insbesondere im Grundstudium verbessert werden, so die Computer Zeitung. Silke Seehusen, Professorin an der Fachhochschule Lübeck http://www.fh-luebeck.de, betonte die Akzeptanz von E-Learning als Ergänzung des Lehrangebots. Diese Lehr- und Lernform sei "für Teile der Informatik wie etwa die Vermittlung von Programmiersprachen gut geeignet". Als Ersatz für Vorlesungen oder Übungen stosse E-Learning jedoch auf Ablehnung.
"Es ist ein gutes Zeichen, wenn auch Universitäten den Nutzen von E-Learning erkennen. In der betrieblichen Weiterbildung der Unternehmen wird diese moderne Lehr- und Lernform nicht nur deshalb so geschätzt, weil sie Kosten senkend wirkt. Die Erfolgsformel des Blended E-Learning liegt in der Mischung aus webbasiertem Lernen mit tutorieller Unterstützung und externen Seminaren", kommentiert Günter Greff, Inhaber und Vorstand der e-Learn AG http://www.e-learn.de "E-Learning soll herkömmliche Lehrformen ja nicht völlig verdrängen, sondern ergänzen. Das in Vorlesungen oder Übungen erworbene Wissen kann somit noch einmal in neuer und spannender Form vermittelt werden, so dass es besser ‚sitzt’. E-Learning ist nur ein Instrument und kann weder in der betrieblichen Weiterbildung noch an der Hochschule lehrende Menschen ersetzen."
Ab dem Wintersemester 2005/2006 startet beispielsweise an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder http://www.euv-frankfurt-o.de ein Blended E-Learning-Programm Business Informatics. Damit kann erstmalig ein Studiengang in Kombination von virtuellem Lernen und Präsenzphasen absolviert werden. In dem englischsprachigen Master-Programm International Master of Business Informatics (MBI) können Studienanfänger ein oder zwei Semester an der Viadrina verbringen und dann weitere Vorlesungen über das Internet besuchen.