(firmenpresse) - Aus der "Main-Echo" vom 12.10.2005:
Elke Diehls "Machiavelli paradox" als Handbuch für den Mittelstand
Kleinostheim. Sie wolle dazu beitragen, "dass die Wirtschaft wieder hoch geht und die Bedingungen für die Arbeitnehmer wieder humaner werden". Seit Februar 2004 arbeitet Elke Diehl selbstständig als System-Coach und Mentaltrainerin in Kleinostheim. In ihrem Buch "Machiavelli paradox" analysiert sie die Grundsätze für unternehmerischen Erfolg.
Machiavelli werde von vielen falsch interpretiert, erklärt Elke Diehl den Titel. In seinem 1513 entstandenen, jedoch erst 1532 erschienenen Hauptwerk "Il principe" gibt der italienische Schriftsteller Niccolò Machiavelli Anleitungen zur Fürsten-Erziehung und erfolgreicher Herrschaft. Der daraus abgeleitete Machiavellismus beschreibt gemeinhin eine von aller Moral losgelöste Machtpolitik.
Zugeständnis an Zeitmangel
Hingegen sieht Elke Diehl in Machiavellis Schrift eben nicht den Ausdruck reinen Machtstrebens, sondern vielmehr den Versuch, einem Fürstentum Stabilität und Ordnung zu garantieren. Und was früher für Fürstentümer gegolten habe, könne heute durchaus auf Unternehmen übertragen werden. Sie sieht ihr "Machiavelli paradox" daher als "ein Handbuch für Unternehmensführung und systemische Grundsätze". Früher sei das Buch einmal 150 Seiten lang gewesen. Die Kürzung auf nur noch 80 Seiten sei vor allem ein Zugeständnis an den Zeitmangel der Unternehmer, so die Autorin.
Menschen ganzheitlich sehen
In ihrer beruflichen Tätigkeit berät Elke Diehl Unternehmen in Fragen der Positionierung auf dem Markt, der Firmenstruktur und der Mitarbeiterführung. Mit wenigen Ausnahmen betreut sie dabei nur vom Inhaber selbst geführte mittelständische Betriebe. Die Zustimmung von Aufsichtsräten oder Gesellschaftern abwarten zu müssen, nähme ihrer Arbeit den nötigen Schwung. Gerne unterstütze sie auch Existenzgründer in der "kritischen Phase der ersten zwei Jahre". Es sei "toll zu sehen, wie ein Mensch reift".
Wichtig sei bei ihrer Arbeit, den Menschen ganzheitlich zu sehen, betont Elke Diehl. Mit Esoterik habe das gar nichts zu tun. Vielmehr gehe es darum, den Mitarbeiter nicht von der Privatperson zu trennen. Verhaltensmuster, die ein Mensch in seiner Familie lebe, wirkten schliesslich auch im Beruf weiter. Grundsätzlich erbringe sie beim Coaching keinen eigenen "Input", sondern versuche schon vorhandene Möglichkeiten auszuschöpfen. Immer individuell müsse die Beratung erfolgen, so Diehl. Fertige Schablonen brächten keinen Erfolg.
Die Bundesrepublik Deutschland sieht Elke Diehl nicht in einer Wirtschafts-, sondern einer Systemkrise. In vielen Unternehmen mangele es an schnellen Entscheidungen und deren Umsetzung. Die Führungsetagen seien oft zu mutlos. Auch hätten manche Firmen "zu viele Bälle in der Luft" und verlören den Blick für das Wesentliche.
Die Leute spiegeln
In Schwanfeld nahe Schweinfurt geboren, absolvierte Elke Diehl zunächst eine Lehre zur Industriekauffrau, studierte dann Betriebswirtschaft an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie. In der beruflichen Praxis sammelte sie Erfahrung im Management und Personalwesen. Irgendwann sei das Interesse "gekippt", habe es sie nicht mehr "in die Zahlen gezogen". Sie habe gemerkt, dass sie als Ansprechpartner gut "die Leute spiegeln" könne. An der Akademie für Systemisches Coaching bildete sie sich zum Systemcoach und zur Mentaltrainerin weiter.
Eigentlich wollte sie in ihrer Jugend Musik studieren, erzählt Elke Diehl. Sie habe damals im Chor gesungen und im Orchester gespielt. Jedoch habe sie kein Tasteninstrument beherrscht - Voraussetzung für das Musikstudium. Heute spiele sie noch ab und zu Querflöte - "leider viel zu selten".
Thorsten Schmitt
Foto: Harald Schreiber