(firmenpresse) - Bonn - "Der VOICE Day in Bonn als Fachkongress für automatisierte Sprachsysteme hat sich als grösste Branchenveranstaltung in Europa etabliert", so das Resümee von Bernhard Steimel, Sprecher der Initiative Voice Business. Mit rund 700 Fachbesuchern und über 40 Ausstellern sei das zweitägige Forum im Alten Bundestag ein Magnet für Fachentscheider quer durch alle Branchen. "Das sind in immer mehr Fällen keine IT-Entscheider, sondern zunehmend auch Marketingverantwortliche, Berater oder betriebswirtschaftliche Entscheider". Ein Blick auf die in diesem Jahr mit dem VOICE Award prämierten besten Sprachapplikationen mache überdies deutlich, dass die Technologie schon lange kein Nischendasein mehr führe. "Während beim VOICE Day 2004 noch vielfach aufwändige Inhouse-Lösungen für Grossunternehmen die Sieger unter sich ausmachten, werden heute vermehrt Sprachanwendungen auf Mietbasis genutzt. Das erleichtert auch den Einstieg für den Mittelstand deutlich. Sprachtechnologie ist auf dem besten Weg, mittelstands- und massenmarkttauglich zu werden. Es ist für jeden etwas dabei. Sprachanwendungen nutzen dem Radiohörer, dem Gartenfreund, dem Fussballfan, dem Bürger beim E-Government, den Kino- und Musikfans, den Auskunftssuchenden oder dem Autofahrer", sagte Steimel in Bonn. Deutsche Sprachtechnologie sei weltweit führend. "Daher ist es nur wünschenswert, dass das bei uns entwickelte Erfolgskonzept des VOICE Award zukünftig zum Exportschlager und für andere Sprachen und Märkte eingesetzt wird, da insbesondere in Europa die Vielsprachigkeit eine der grossen Herausforderungen darstellt", so Steimel. Professor Wolfgang Wahlster vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz stellte in einer Laudatio als Schirmherr des VOICE Day und VOICE Award-Juryvorsitzender die diesjährigen Preisträger vor.
In der Hauptkategorie "Best Practice", der die beste deutschsprachige Sprachapplikation prämiert, gewann das Kinoinformationssystem Cinecitta den VOICE Award. "Das Kinoinformationssystem für die Nürnberger Multiplex-Kinos Cinecitta sowie weitere sieben Kinos auch in Erlangen zeichnet sich durch eine hervorragende Dialogqualität aus, die dem Vorbild der menschlichen Kommunikation schon sehr nahe kommt. Die Jury war beeindruckt von der guten Erkennung umgangssprachlicher Mehrsatzeingaben mit sehr spontaner Formulierungsmöglichkeit, Unterbrechungsmöglichkeit (Barge-In) und gemischter Dialoginitiative. Die hohe Fallabschlussrate von über 90 Prozent, der kurze Realisierungszeitraum von zwei Monaten und der Return of Investment unter drei Monaten sprechen zusätzlich auch aus wirtschaftlicher Sicht für diesen Preisträger", sagte Wahlster bei der Preisverleihung. Das System wurde von der Firma Sympalog Voice Solutions aus Erlangen realisiert und auch in den Kategorien "Innovativste Applikation" und bestes "Voice User Interface" von der Jury nominiert.
Der Preis für die Sprachapplikation mit der fortschrittlichsten technischen Umsetzung geht in diesem Jahr an den T-Online Kundenservice. "Das sprachgesteuerte Kundenserviceportal von T-Online bietet eine Vielzahl von Diensten, von der Information zur Verfügbarkeit und Rechnung, über den Tarifwechsel bis hin zur interaktiven Installationshilfe. Innovativ ist das breite Spektrum der eingesetzten Sprachtechnologien, das vom klassischen menügesteuerten Dialog bis zur frei formulierten Anfrage des Benutzers über technische Themen reicht. Besonders den Installationscheck innerhalb des DSL-Installationsassistenten fand die Jury sehr innovativ, da sich hierbei der Benutzer sogar vom System verwendete Begriffe erklären lassen kann", so Wahlster. In weniger als einem Jahr entwickelt, amortisierte sich die Anwendung mit ihrem grossen Diensteangebot schneller, als ihre Einrichtung dauerte. T-Online realisierte den Dienst mit Sprachtechnologie von Nuance und IBM auf einer Plattform von Sikom.
Für das beste "Voice User Interface", also die Sprachapplikation mit der benutzerfreundlichsten Bedienung, wurde der T-Mobile Sprachmanager ausgezeichnet. "Der Sprachmanager unterstützt die Privatkunden des Mobilfunkanbieters bei einer Fülle von Aufgaben wie dem Abrufen von Produktinformationen und Dienstleistungen, Tarifwechsel und Wechsel der Optionen innerhalb eines Tarifs und Änderung der Grundeinstellungen. Sehr benutzerfreundlich ist die Möglichkeit zur kompakten Formulierung komplexer Aufgaben in einer Äusserung wie ‚Ich möchte meine Wunschortsvorwahl in 0681 ändern’, was das langwierige Navigieren durch Menüs umgeht. Auch die Auswahlmöglichkeiten zwischen kurzer und ausführlichen Antwort trägt zum Dialogkomfort bei", erklärte Wahlster. Zudem biete der Sprachmanager eine sehr attraktive "Guided Tour", die das spielerische und kostenlose Ausprobieren der angebotenen Dienste erlaube. T-Systems realisierte das System in weniger als einem dreiviertel Jahr, der ROI wurde nach acht Monaten erzielt. Unisys integrierte die Anwendung.
In der Kategorie "Enterprise Solution", die beste Sprachautomation von Kunden- und Unternehmensprozessen, gewann das Sprachportal der Postbank den VOICE Award. "Das Sprachportal der Postbank erlaubt den Zugriff auf eine Vielzahl von Diensten zur Nutzung verschiedener Bankdienstleistungen, wie Kontostandsabfrage, Umsatzsuche, Dauerauftragsmanagement, die Bearbeitung von Freistellungsaufträgen, Fonds- und Zinsauskünfte sowie Formblattbestellung. Der hohe Nutzwert für den Kunden und die gleichzeitige Wirtschaftlichkeit für den Betreiber wird besonders bei Überweisungen deutlich, wobei sich der Dialog am bekannten Aufbau des Überweisungsträgers orientiert. Besonders die vielfältigen Personalisierungsmöglichkeiten und die damit erzielte hohe Adaptierbarkeit der Dialoge an den individuellen Benutzer hat die Jury überzeugt", führte Wahlster aus. Das Sprachportal der Postbank wurde von VoiceObjects auf eigener und IBM-Technologie realisiert.
Für den VOICE Award "Bester Mehrwertdienst: der beste sprachaktivierte öffentliche Telefondienst beziehungsweise das beste kostenpflichtige Sprachportal" konnte sich InfoTraffic von Viasuisse durchsetzen. "Viasuisse ist eine multilinguale Verkehrsauskunft (Deutsch, Italienisch und Französisch) über die Schweizer Autobahnen, Autoverladung, Schienenverkehr und Pässe. Der Jury gefiel besonders, dass sich Anrufer mit diesem System sehr schnell, äusserst einfach und zuverlässig über die Verkehrslage auf einer bestimmten Autobahn oder die Befahrbarkeit von Alpenpässen informieren können. Durch den Wechsel zwischen einer weiblichen Stimme für die Metakommunikation und einer männlichen Stimme für die Nutzinformation wird der Dialog sehr klar strukturiert. Da man dem System immer ins Wort fallen kann, haben mobile Nutzer die Möglichkeit, durch Nennung eines Schlüsselwortes wie der Nummer der gewünschten Autobahn oder dem Namen eines Passes aus jedem Untermenü heraus sofort die gewünschte Auskunft zu erhalten," sagte der Juryvorsitzende. Die Anwendung wurde von Excelsis realisiert; die Spracherkenner stammen von Nuance, die IVR-Plattform stellt Voxpilot.
Den Sonderpreis der Jury für die "Sympathischste Applikation" gewann der 1. FC Köln für das "Poldi Gewinnspiel". "Der 1. FC Köln nutzte in einer zeitlich begrenzten Aktion ein interaktives sprachgesteuertes Gewinnspiel mit der Stimme des Fussball-Profispielers Lukas Podolski zu Marketingzwecken. Die Jury war von den humoristisch gestalteten Dialogführung überzeugt, da sie gerade im Marketing als neuer Trend für Sprachdialogsysteme genutzt werden kann. Ziel war die Emotionalisierung der Marke ‚1. FC Köln’ und die Generierung von Kundenprofilen und Kundenbindung. Der Erfolg des Dienstes hat verschiedene Ursachen: Von Podolski wurden in seiner einzigartigen Sprechweise lustige Ansagetexte aufgesprochen, die humorvolle Dialoge zwischen Fans und Star ermöglichen, der Dienst wirkt lebendig und das äusserst einfach aufgebaute Gewinnspiel sorgte dafür, dass die allermeisten Anrufer auf den Gewinn, ein Abendessen mit Lukas Podolski, hoffen durften", so Wahlster in seiner Laudatio. Der Dienst wurde entwickelt von VoiceObjects, unter Verwendung eigener Technologie sowie von ScanSoft und Genesys.
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