(firmenpresse) - 250 Ernährungsmediziner aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Belgien trafen sich am 12. November 2005 beim zweiten Internationalen Diätetik Kongress der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik e.V. im Karman Auditorium der Rheinisch Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Renommierte Referenten berichteten über neueste ernährungsmedizinische Erkenntnisse aus der Übergewichts-Therapie, Gastroenterologie und Mikronährstoffforschung. Aachen entwickelt sich immer mehr zum Mekka der Ernährungsmedizin und Diätetik, freut sich Sven-David Müller-Nothmann, Beauftragter für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Gesellschaft über den Erfolg der Tagung. Insgesamt sind in diesem Jahr 648 Ernährungsmediziner und Ernährungswissenschaftler unserer Einladung zu Kongressen und Seminaren gefolgt, so Müller-Nothmann. In der Sitzung Übergewicht und Verhalten standen psychosoziale Aspekte bei der Entstehung und der Therapie von Übergewicht im Mittelpunkt. Laut Professor Dr. Stephan Herpertz, Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Westfälischen Klinik Dortmund, ist das Gewicht von Kindern mit dem Gewicht der Eltern und deren Bildungsstand assoziiert. Sind die Eltern übergewichtig und wenig gebildet, entwickeln deren Kinder häufiger Übergewicht, als bei schlanken und gebildeten Eltern, so Stephan Herpertz. Die österreichische Diätologin Marion Steiner-Binder stellte heraus, dass eine nur willentliche Veränderung des Essverhaltens auf Dauer nicht erfolgreich sei. Übergewicht, entstanden durch Essen, sei vielmehr das Resultat eines Suchtprogramms. Die meisten Übergewichtigen verbinden seit ihrer Kindheit Essen mit Glücksgefühlen. Ein Übergewichtiger isst nicht um satt, sondern um glücklich zu werden, erläuterte Abnahmeexpertin Steiner-Binder. Seit vielen Jahren berät sie erfolgreich Übergewichtige, indem sie über entgegengesetzte emotionale Informationen das Essverhalten ihrer Patienten dauerhaft ändert. Auch der Leiter der Drogenentzugsstation Villa des Schwabinger Krankenhauses in München, Privatdozent Dr. Markus Backmund, verdeutlichte in seinem Vortrag den Zusammenhang zwischen Sucht und Übergewicht. Seinen Berichten zufolge, seien Traumata in der Kindheit sowohl mit Übergewicht als auch mit Suchtkrankheiten assoziiert. Zucker wie auch Drogen, beispielsweise Opioide, seien in der Lage, Belohnungssysteme im zentralen Nervensystem zu stimulieren.
Der 3. Internationale Diätetik Kongress findet am 17. und 18. Juni 2006 und der 4. Internationale Diätetik Kongress am 8. Oktober 2006 statt. Die Themen koronare Herzkrankheit, Fettstoffwechselstörungen, Hypertonie bilden den wissenschaftlichen Schwerpunkt im kommenden Jahr. Ausserdem widmen wir uns der gesunden Ernährungsweise und der Methodik und Didaktik der Diät- und Ernährungsberatung, verdeutlicht Müller-Nothmann. Unser Seminarprogramm weiten wir deutlich aus und bieten insbesondere Kommunikationsseminare an, so Sven-David Müller-Nothmann abschliessend.