(firmenpresse) - Rauchen ist eine der Haupttodesursachen bei Frauen in der EU. Die tabakassoziierte Sterblichkeit steigt bei Frauen stetig an. Im Jahr 2000 starben mindestens 148.000 Frauen vorzeitig an tabakassoziierten Erkrankungen wie Krebs und Herzkrankheiten, das sind 7 Prozent aller weiblichen TodesfĂ€lle - eine besorgniserregende Zahl. Die von der EU im FrĂŒhjahr 2005 lancierte HELP-Kampagne soll Raucherinnen ermutigen, diese Gewohnheit aufzugeben.
1.Verhaltensmuster und Trends bei Raucherinnen in der EU:
-In den meisten EU-LÀndern rauchen mittlerweile mehr 15-jÀhrige MÀdchen als Jungen. Die Wahrscheinlichkeit, dass MÀdchen rauchen ist grösser, wenn:
âąMĂ€dchen dem Rauchen gegenĂŒber positiv eingestellt sind, ein geringes SelbstwertgefĂŒhl und niedriges Bildungsniveau haben sowie risikofreudig und rebellisch sind.
âąEltern, Geschwister, FreundInnen rauchen, sie in einem sozialen Umfeld oder einer Kultur leben, in der Rauchen als normal betrachtet wird, sie aus einer benachteiligten bzw. einer Familie mit einem allein erziehenden Elternteil stammen, sie frĂŒh Alkohol trinken und sexuell aktiv sind oder geringe soziale UnterstĂŒtzung erfahren.
âąMĂ€dchen ĂŒber ein hohes persönliches Einkommen verfĂŒgen, in einem Umfeld leben, in dem Tabak beworben und in den Medien ein positives Raucherimage mit rauchenden Prominenten vermittelt wird oder Zigaretten fĂŒr sie leicht verfĂŒgbar bzw. zugĂ€nglich sind.
-In den meisten EU-LÀndern nÀhert sich die Raucherquote von MÀnnern und Frauen allmÀhlich an.
2.Einflussfaktoren auf das Rauchverhalten in der EU:
-MĂ€dchen beginnen zu rauchen, um besser auszusehen, da sie glauben, durch Rauchen ihr Gewicht kontrollieren zu können. Sie setzen das Rauchen als "Puffer" gegen negative GefĂŒhle ein (Affektkontrolle) bzw. um ihr SelbstwertgefĂŒhl zu stĂ€rken.
-Frauen rauchen meist aus denselben GrĂŒnden weiter. Wer beim Versuch aufzuhören scheitert, hat tendenziell eine niedrigeres Bildungs- und BeschĂ€ftigungsniveau als Frauen, die es schaffen aufzuhören. DarĂŒber hinaus haben Frauen, denen es nicht gelingt das Rauchen aufzugeben, geringere soziale UnterstĂŒtzung bei der Entwöhnung und fĂŒhlen sich weniger selbstsicher, der Versuchung erneut anzufangen, zu widerstehen.
-Seit Frauen erstmals in Nordeuropa in den 1920er und 1930er Jahren als Zielgruppe fĂŒr Tabakwerbung direkt angesprochen wurden, entwickelte das Marketing immer ausgeklĂŒgeltere Strategien sowie eine Reihe von Botschaften, Produkten und Marken, um verschiedene Segmente des weiblichen Marktes anzusprechen:
ï Werbung: Raucherinnen werden durch Werbebotschaften angesprochen, in denen das Rauchen als Zeichen einer positiven und âbefreiendenâ Haltung transportiert wird.
ï Produkte: Obwohl die EU Bezeichnungen wie âmildâ und âlightâ mittlerweile untersagt, versucht das Marketing weiterhin - wenn auch subtiler - Bilder zu vermitteln, die mit diesen Botschaften assoziiert sind, entweder durch Werbung (wo noch erlaubt) oder durch die Farben der Zigarettenpackungen.
ï Preis: Der Preis ist der wichtigste Einflussfaktor auf das Rauchverhalten, besonders bei Frauen, die ĂŒber ein geringeres Einkommen verfĂŒgen.
3.Auswirkungen auf die Gesundheit von Raucherinnen in der EU:
-Rauchen ist in der EU eine der Haupttodesursachen bei Frauen; tabakassoziierte TodesfÀlle nehmen bei Frauen stetig zu und werden auch in den nÀchsten Jahren weiter ansteigen.
-Lungenkrebs als Todesursache bei Frauen nimmt weiter zu und holt allmÀhlich Brustkrebs als Todesursache ein.
-Die Lungenkrebssterblichkeit ist in der EU bei weiblichen Nichtrauchern fast drei Mal so hoch wie bei mĂ€nnlichen Nichtrauchern. Dies ist darauf zurĂŒckzufĂŒhren, dass Frauen eher durch ihre MĂ€nner bzw. in bestimmten Arbeitsumfeldern dem Passivrauchen ausgesetzt sind und sich im Hinblick auf Nichtraucherschutz am Arbeitsplatz weniger durchsetzen können.
-Rauchen wirkt sich in vielerlei Hinsicht auf die weibliche Gesundheit aus, so auch auf die Fruchtbarkeit.
-In der EU stellt das Rauchen einen der Hauptfaktoren fĂŒr die gesundheitliche Ungleichheit zwischen Frauen dar, da es zunehmend mit Benachteiligung, niedrigem Bildungsniveau und Armut verbunden ist.
Quellen:
âąThe ASPECT Consortium (2004) "Tobacco or Health in the European Union: Past, Present and Future.â, Luxemburg, Office for Official Publications of the European Communities.
âąBosetti C., Levi F., Lucchini, F., Negri E., La Vecchia (2005) : "Lung cancer mortality in European Women : recent trends and perspectives.â Annals of Oncology, 16: 1597 - 1604.
âąDidkowska J., Manczuck M., Mc Neill A., Powles J., Zatonski W. (2005): "Lung cancer mortality at ages 34-54 in the European Union: ecological study of evolving tobacco epidemics.â, BMJ, 331, 189-191.
âąInternational Network of Women Against Tobacco (Europe) (2003), "Searching for the Solution: Women, Smoking and Inequalities in Europe.â, London, Health Development Agency http://www.inwat.org/pdf/bostock.pdf
âąInternational Network of Women Against Tobacco (Europe) (2005), "A European Expert Seminar on Women and Second-Hand Smoke: A European Perspective.â http://www.inwat.org/BarcelonaMarch2005.htm
Anmerkungen:
Mit einer TV-Kampagne in den 25 Mitgliedstaaten und verschiedenen zusĂ€tzlichen InformationsaktivitĂ€ten hat die Kampagne der EuropĂ€ischen Kommission "HELP - FĂŒr ein rauchfreies Leben" zum Ziel, die Menschen zu ĂŒberzeugen, mit dem Rauchen gar nicht erst anzufangen bzw. diese Gewohnheit aufzugeben.
Im Rahmen der neuen Rauchfrei-Kampagne "HELP - FĂŒr ein rauchfreies Lebenâ werden regelmĂ€ssig Pressemitteilungen herausgegeben, um die Medien mit relevanten gesundheitsbezogenen Informationen zu versorgen und die Massnahmen der "HELP-Kampagne" zu begleiten und zu unterstĂŒtzen.
Die Pressemitteilung sowie weiterfĂŒhrende Pressedossiers, Logos und Bilder der HELP-Kampagne stehen im Internet zur VerfĂŒgung unter: http://www.help-eu.com
GeĂ€usserte Meinungen geben nicht notwendigerweise die offizielle Position der EuropĂ€ischen Kommission wieder. WeiterfĂŒhrende Informationen mit Verweisen auf wissenschaftliche Arbeiten sind auf Anfrage verfĂŒgbar.
FĂŒr weitere Informationen:
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