Dank Jobmensa kommen sie nun also doch! Vor ziemlich genau zehn Jahren hat Jürgen Rüttgers (CDU) mit seinem inzwischen legendären Zitat „Kinder statt Inder“ im NRW-Landtagswahlkampf ein plakatives Ausrufezeichen gegen die Anwerbung ausländischer Spitzenkräfte für den deutschen IT-Markt setzen wollen. Für seine verbale Entgleisung erntete Rüttgers zwar heftige Kritik, doch der subkontinentale Zustrom hoch qualifizierter Computerfachleute ließ tatsächlich auf sich warten – bis heute.
(firmenpresse) - Denn mit der Joboffensive Fernost ist es Jobmensa nun endgültig gelungen, den mitteleuropäischen IT-Markt für Inder und Chinesen zu öffnen, zumindest periodisch. Grund hierfür ist die von Politik und Wirtschaft gleichermaßen befürwortete Einführung einer auf zwölf Monate begrenzten Aushilfs-Greencard. In Berliner Politkreisen heißt es, der sich abzeichnende Fachkräftemangel auf dem deutschen IT-Markt habe diesen Schritt unumgänglich gemacht. Mit Blick auf den demographischen Wandel gehe es mittelfristig um nicht weniger als die Sicherung der Handlungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.
Aktuelle Untersuchungen belegen, wie fortgeschritten der Nachwuchsmangel in ökonomischen Kerndisziplinen wie der Informatik hierzulande inzwischen ist. „Es wird bald richtig eng“, ist auch Jobmensa-Geschäftsführer Benjamin Roos überzeugt, dass der einzig gangbare Weg über Indien und China führt. „Mit der Joboffensive Fernost wollen wir bei Jobmensa – natürlich in enger Kooperation mit den deutschen Behörden – eine Art Testballon für die kommenden Jahre steigen lassen“, äußert er sich zu den Hintergründen. Erst danach könne man exakt abschätzen, ob das Modell der zeitlich begrenzten Unterstützung aus dem Ausland wirklich Zukunft habe.
Die Chancen hierfür scheinen indes nicht schlecht zu stehen (s. Interview). Ersten Auswertungen zufolge ist die Nachfrage in Indien und China größer als erwartet. Laut Roos sind in Köln allein in den dreißig Minuten nach der Erstausstrahlung eines Jobmensa-Werbespots im indischen Fernsehen über eine halbe Million Bewerbungen eingegangen. „Wir haben es hier natürlich mit ganz anderen Größendimensionen zu tun als in Deutschland“, besteht für ihn kein Zweifel am enormen Potenzial der Kampagne. Wie es heißt, hat sich als erste Reaktion auf das rege Interesse an der Aushilfs-Greencard ein Flugzeug mit rund 400 arbeitslosen Deutschlehrern auf den Weg Richtung Fernost gemacht.
Interview mit Bobby Thekkekara
Ein wenig müde sieht er aus, doch auch nach 15 Stunden Flug aus dem indischen Kalkutta ins rheinische Köln lässt Bobby Thekkekara keinen Zweifel an seiner Mission aufkommen. „Wo geht’s zur Arbeit?“, lässt der erste fernöstliche Inhaber einer deutschen Aushilfs-Greencard nach der Landung via Dolmetscher erfragen. Dennoch findet er einige Minuten Zeit, um der Jobmensa-Redaktion im Interview Rede und Antwort zu stehen.
Herr Thekkekara, herzlich willkommen in Deutschland. Können Sie Ihre Empfindungen so kurz nach der Ankunft bereits in Worte fassen?
Zunächst einmal möchte ich mich sehr für den herzlichen Empfang hier in Köln bedanken. Wenn man bedenkt, dass seit meiner Bewerbung erst wenige Tage vergangen sind, ist es schon erstaunlich, dass ich jetzt hier vor Ihnen stehe. Aber ich freue mich natürlich sehr auf die vor mir liegenden Aufgaben.
Schildern Sie unseren Lesern doch einmal, wie es zu Ihrer erfolgreichen Bewerbung für den deutschen IT-Markt gekommen ist?
Wie gesagt, das ging alle sehr schnell. Mein Schwager hat von der Joboffensive Fernost im Fernsehen erfahren und mich umgehend kontaktiert. Ich habe mich dann einfach über die indische Sprachversion Ihrer Webseite informiert. Hieraus ging hervor, dass der Bedarf an hoch qualifizierten IT-Spezialisten in Deutschland punktuell nur unzureichend gedeckt ist. Europa, ich komme!, war mein erster Gedanke (lacht).
Was genau befähigt Sie denn für den IT-Einsatz in Deutschland?
Ich habe mein Informatik-Studium an der Universität Kalkutta nach vier Semestern im Alter von 22 Jahren erfolgreich abgeschlossen. Parallel dazu habe ich erste Projekte auf dem rasch wachsenden Online-Markt meines Landes abgewickelt und mein Engagement sukzessive ausgebaut. Inzwischen zählen namhafte indische Unternehmen wie der Autoreifen-Hersteller Pneumadi und die Fast-Food-Kette Dagashmeridad zu meinen Kunden. Relevant für das Engagement in Deutschland war jedoch in erster Linie meine Arbeit für die weltbekannte Moschee Tadsch Mahal, deren Homepage ich seit einigen Jahren technisch betreue – eine enorm reizvolle Aufgabe.
Das klingt in der Tat sehr interessant. Wo und in welcher Funktion werden Sie denn in Deutschland benötigt?
Man hat mir mitgeteilt, dass die Homepage des Kölner Doms bis Ende des Jahres komplett überarbeitet werden soll. Doch komplett überarbeitet waren zunächst wohl nur meine deutschen Kollegen (lacht), die seit Projektbeginn nicht nur zeitlich, sondern auch qualitativ an ihre Grenzen gestoßen sein sollen.
Klingt fast wie ein Scherz: Sie möchten sich also tatsächlich auf internationalen IT-Support im Sakral-Segment spezialisieren?
So könnte man es nennen. Der Markt ist definitiv da, schauen Sie sich doch mal die Liste berühmter Bauwerke an. Außerdem hat man nun scheinbar auch in religiösen Kreisen erkannt, wie wichtig eine hochmoderne Präsenz im Internet ist. Entsprechend schnell kam es zwischen den Zuständigen auf deutscher Seite und mir zu einer Einigung. Der Jobmensa-Reiseservice hat dann die Formalitäten geklärt, und nun bin ich stolzer Besitzer einer Aushilfs-Greencard.
Die Aushilfs-Greencard ist auf 12 Monate begrenzt. Keine Angst vor zeitlichen Engpässen?
Auch darüber haben wir im Vorfeld natürlich gesprochen. Mein vorrangiges Ziel ist es, alle Arbeiten, für die meine Anwesenheit in Deutschland von elementarer Bedeutung ist, schnellstmöglich zu erledigen. Sollte es dann – wider Erwarten – doch zu Verzögerungen kommen, könnte ich das Projekt in Kalkutta an meinem heimischen Rechner zum Abschluss bringen. Das Schöne an meinem Beruf ist ja, dass er im Grunde grenzenlos ist (lacht).
Sind Sie bereits mit Einzelheiten des Projekts vertraut?
Nein, noch nicht im Detail. Ich habe lediglich erfahren, dass der Kölner Dom in Deutschland einen enorm hohen Stellenwert hat. Das macht die Sache für mich natürlich umso spannender. Außerdem will ich durch meine Arbeit auch eine Art multimediale Brücke zwischen Deutschland und Indien bauen. Ich bin mir sicher, dass meine Landsleute hierdurch in Zukunft noch mehr Renommee genießen und bereits bald nicht mehr aus dem mitteleuropäischen IT-Markt wegzudenken sein werden.
Sind Sie auf die kulturellen Unterschiede zwischen Indien und der Bundesrepublik vorbereitet?
Das wird kein Problem sein. Glücklicherweise konnte man in Indien noch einen Landsmann mit österreichischen Wurzeln für das Projekt gewinnen. Er wird mir in den kommenden Monaten als Dolmetscher zur Seite stehen. Darüber hinaus hat man mir versichert, dass es in Köln eine Reihe ausgezeichneter indischer Restaurants gibt, in denen ich mich natürlich gerne verwöhnen lasse. Ich bin schon gespannt, was meine seit Jahren hier lebenden Landsleute alles zu erzählen haben. So, jetzt muss ich aber los. Der Job wartet.
Herr Thekkekara, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Jobmensa ist eine neue Online-Jobvermittlung für hochqualifizierte Werkstudenten und studentische Nebenjobs. Einfach, schnell und zielgenau geben Unternehmen ihr Wunschprofil ein und erhalten aus vorselektierten Bewerbungen den perfekten Kandidatenvorschlag. Für die Studenten ist die Vermittlung kostenlos. Die Unternehmen zahlen je nach gewähltem Preismodell 49,- bis 99,- €. Jobmensa steht in Kooperation mit dem größten deutschsprachigen Online-Netzwerk studiVZ und der Verlagsgruppe Holtzbrinck.
Geschäftsführer: Andreas Wels, Benjamin F. Roos
Gesellschafter: Andreas Wels, Benjamin F. Roos, Holtzbrinck Ventures
Gesellschaftsform: GmbH
Gründung der StudiTemps GmbH: 01.07.2008
Launch der Website www.jobmensa.de: 27.10.2008
Zielgruppe: Studierende, Unternehmen
Studitemps GmbH
Hohe Straße 58
50667 Köln
Ansprechpartner: Michael Derieth
Tel. +49 221 277 26 777
Email: presseinformationen(at)jobmensa.de