Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow: Menschen mit Behinderungen sind in der Dortmunder Innenstadt willkommen
(pressrelations) -
"Nordrhein-Westfalen ohne Barrieren" macht Station in der Dortmunder City
Düsseldorf, 31.03.2010
Die Landesbehindertenbeauftragte Angelika Gemkow zeigt im Rahmen ihrer landesweiten Tour "Nordrhein-Westfalen ohne Barrieren" anhand guter Beispiele, wie man bauliche Hürden vermeiden und mehr Komfort, Mobilität und Sicherheit für alle Menschen schaffen kann. In Nordrhein-Westfalen leben fast 1,7 Millionen Menschen mit einer Behinderung von 50 Prozent und mehr. Von den 1,7 Millionen Menschen mit Behinderung sind 1,1 Millionen Menschen über 60 Jahre alt. Dazu kommen 460.000 pflegebedürftige Menschen.
"Abbau von Barrieren heißt: weg mit Stufen, Treppen, Stolperfallen und weniger Schwellen. Ja zu: großer Schrift, mehr Farbe und mehr Sicht," so Angelika Gemkow. "Ich will mehr Taten sehen. Barrierefreiheit ist mein Thema. Da lasse ich nicht locker. Also weg mit den Stolperfallen, Stufen, Treppen, Hürden und Hindernissen. Hinkommen, reinkommen, sich bewegen können, das ist Lebensqualität für alle Menschen."
Bei ihrer Tour "NRW ohne Barrieren" machte Angelika Gemkow am 30. März 2010 Station in der Dortmunder Innenstadt. Nach einem Gang über den Boulevard Kampstraße/Brüderweg ließ sie sich die Planungen zum U-Turm erläutern und besuchte anschließend die U-Bahn-Haltestelle Westentor.
Angelika Gemkow wurde bei ihrem Besuch begleitet von der städtischen Behindertenbeauftragten Christiane Vollmer und dem Vorsitzenden des Behindertenpolitischen Netzwerks Friedrich-Wilhelm Herkelmann.
Angelika Gemkow: "Der Boulevard Kampstraße ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ehrgeizige künstlerische Gestaltung des öffentlichen Raums mit den Belangen von Menschen mit Behinderungen Hand in Hand gehen kann. Der Wasserlauf, den der Architekt Fritschi als künstlerisches Element im Straßenverlauf vorgesehen hat, wird auch für sehbehinderte und blinde Menschen keine Stolperfalle sein. Die erforderlichen Hinweise durch Bodenindikatoren passen sich nahtlos in die Grundidee des Architekten ein."
Zum U-Turm selbst ließ die Landesbehindertenbeauftragte den Abstimmungsprozess zwischen dem Bauherrn, der Stadt Dortmund, dem Architekturbüro Gerber Architekten und dem Behindertenpolitischen Netzwerk erläutern. Gelobt wurde, dass bereits die Kommunikation mit Mustern im Maßstab 1:1 und mit selbstgefertigten taktilen Gebäudeplänen barrierefrei erfolgte. Die erarbeiteten inhaltlichen Lösungen zeigen, dass Barrierefreiheit mit architektonischem Anspruch in einem wirtschaftlichen Rahmen und durch innovative Lösungen mit der Chance vereinbar ist, die Inhalte im Laufe der Zeit zu verfeinern und den Umfang zu erweitern. Angelika Gemkow begrüßt das besonders ausgeprägte Engagement und den Ideenreichtum, um das kulturpolitische Highlight U-Turm zu einem Anziehungspunkt für alle Bevölkerungsgruppen zu machen.
Mit den neuen unterirdischen Haltestellen der sogenannten Ost-West-Strecke der Dortmunder Stadtbahn ist Barrierefreiheit im umfassenden Sinne der Behindertengleichstellungsgesetzgebungen verwirklicht worden. Angelika Gemkow: "Besonders beeindruckt hat mich der nahtlose Übergang aus dem öffentlichen Straßenraum, für den die Stadt Dortmund verantwortlich zeichnet, in den Bereich der Haltestelle der DSW21. Menschen mit Behinderungen haben hier die Rahmenbedingungen, die Haltestelle selbständig, ohne fremde Hilfe und in der allgemein üblichen Weise zu finden und zu nutzen. Damit hat der U-Turm als nationales Zentrum für Kunst und Kreativität eine adäquate Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr."
Unter dem U-Turm standen folgende Experten für Fragen zur Verfügung:
Richard Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Behindertenpolitischen Netzwerks,
Raimund Stüssel, Stadtplanungsamt,
Rolf Knie, Gerber Architekten und
Bernd Schulte, Tiefbauamt.
In der U-Bahn-Haltestelle Westentor trafen wir
Bernd Schulte, Tiefbauamt,
Helmut Sieberg, Stadtbahnbauamt und
Jürgen Weiß, DSW 21.
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