Von Prof. Dr. Jürgen Ahlers, Orthopäde Frankfurt
Jährlich werden in Deutschland etwa 150.000 künstliche Hüftgelenke eingesetzt. Untersucht man die Gründe für diese Operation, so ergeben sich folgende Indikationen:
(firmenpresse) - Der Bruch des so genannten Schenkelhalses nach einem Sturz wird in vielen Fällen mit einem künstlichen Hüftgelenk versorgt. Der Grund hierfür liegt in der Unterbrechung der Durchblutung des Hüftkopfes. Um einer „Hüftkopfnekrose“ vorzubeugen wird bei derartigen Brüchen eine Hüftgelenksprothese eingesetzt.
Die Hauptursache für den Gelenkersatz liegt allerdings in dem Verschleiß des Hüftgelenkes, der so genannten „Koxarthrose“. Durch die kontinuierliche Zerstörung des Gelenkknorpels kommt es zu einer starken Einschränkung der Gelenksbeweglichkeit und zum Auftreten von erheblichen Schmerzen. Es wird hierbei zwischen einer primären und sekundären Koxarthrose unterschieden.
Bei der primären Koxarthrose sind keine Ursachen für den Verschleiß erkennbar. 60% aller implantierten Hüftendoprothesen werden wegen eines primären Koxarthrose eingesetzt.
Bei der sekundären Koxarthrose liegen eindeutige Ursachen zu Grunde. Diese können vielfältig sein. Hierzu gehören Durchblutungsstörungen der Hüftkopfes, Entzündungen (etwa aus dem rheumatischen Formenkreis), Über- oder lange Fehlbelastungen des Hüftgelenkes oder Fehlstellungen des Hüftgelenkes. Jede dauerhafte Fehlbelastung, verursacht durch einen Unfall oder auch angeboren, hat negative Auswirkungen mit einer dauerhaften Überlastungen des Hüftgelenkes. Auch ein Übergewicht spielt bei der Entstehung der Koxarthrose eine Rolle. Frauen sind häufiger von einer Koxarthrose betroffen als Männer.
Die klinischen Zeichen einer Koxarthrose sind der dauerhafte Schmerz, oft verbunden mit einer Schmerzausstrahlung in den entsprechenden Oberschenkel oder das Kniegelenk. Die schmerzhafte Bewegungseinschränkung, der Einlaufschmerz nach einer längeren Ruhephase und der sich entwickelnde Ruheschmerz führen zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität. Die Diagnose ergibt sich aus:
- der Erhebung der Vorgeschichte
- der eingehenden körperlichen Untersuchung
- der Röntgenuntersuchung des Gelenkes
Das Röntgenbild zeigt dabei die typischen Veränderungen des Hüftgelenkes mit einer Verschmächtigung des Gelenkspaltes. Eine CT- oder MRT- Untersuchung wird nur in Einzelfällen erforderlich werden.
Grundsätzlich kann den meisten Patienten durch den Ersatz des zerstörten Hüftgelenkes durch eine Hüftendoprothese dauerhaft geholfen werden. Neben der Schmerzlinderung ist besonders die Verbesserung der Hüftgelenksbeweglichkeit und somit die Wiedergewinnung der Lebensqualität das Ziel der Operation. Prinzipiell kann man von einer Lebensdauer des künstlichen Gelenkersatzes von etwa 15 Jahren ausgehen. Diese wird von zahlreichen Faktoren bestimmt, wobei Unfälle, permanente Überlastung - etwa durch eine ungünstige Sportart, die mit vermehrten Stauchungen, Drehbewegungen und extremen Beinstellungen verbunden sind-, vermehrter Knochenabbau (Osteoporose) und Materialabrieb als Ursache in Frage kommen. Auch schleichende Infektionen können zum Versagen der Prothese führen.
Grundsätzlich stehen zahlreiche Fabrikate und Modelle für den Hüftgelenkersatz zur Verfügung. Die Entwicklung in den letzten Jahren hat nicht nur die Operationstechniken, sondern auch die Prothesen beeinflusst. Welche Form des Ersatzes in Frage kommt, hängt vom Einzelfall ab. Im Folgenden soll eine grobe Übersicht über die unterschiedlichen Behandlungsprinzipien gegeben werde.
Der Oberflächenersatz des Hüftgelenkes ist besonders für jüngere Menschen geeignet. Hier wird lediglich der verformte Hüftkopf aufgearbeitet und dann eine entsprechend große Kappe übergestülpt. Es bedarf bei diesem Eingriff einer künstlichen Pfanne, wobei der Außendurchmesser des Oberflächenersatzes dem Innendurchmesser der künstlichen Hüftpfanne angepasst ist. Der Vorteil liegt darin, dass rechte wenig Knochensubstanz entfernt werden muss und somit bei einem erforderlichen Wechsel auf eine „Standardprothese“ zurückgegriffen werden kann.
Eine ähnliche Überlegung liegt den Kurzschaftprothesen zu Grunde. Auch wird eine sparsamere Knochenentfernung vorgenommen, wobei zusätzlich ein sehr kurzer Prothesenstil eingesetzt wird.
Die „Standardprothesen“ zeichnen sich durch sehr unterschiedliche Formen und Oberflächenbeschichtungen aus. Grundsätzlich können die einzelnen Prothesenkomponenten (Hüftpfanne und Prothesenschaft) zementfrei oder mit Zement eingebracht werden. Vor allem bei älteren Patienten wird unter Umständen die Verwendung von Knochenzement erfolgen, da hierdurch eine sehr frühe Belastung des Beines möglich wird. Die sog. Hybridvariante sieht vor, dass eine der beiden Komponenten mit und die andere ohne Zement eingesetzt wird. Bei der zementfreien Implantation muss bedacht werden, dass zunächst durch das Verklemmen der Komponenten im Knochenlager eine primäre Festigkeit („Pressfit“) erreicht wird. Das knöcherne Einwachsen der Prothese erfordert jedoch mehrere Monate, so dass die postoperative Belastung in den ersten Monaten nach der Operation dem physiologischen Verhalten des Knochens und seinem Einbauverhalten angepasst werden muss.
Hierfür stehen verschiedene Materialien zur Verfügung. Neben den spezifischen metallischen Implantaten, wozu auch titanbeschichtete Prothesen gehören, wird hochvernetztes Polyethylen und Keramik verwendet. Welche Paarung in Frage kommt, ist wiederum vom Einzelfall ab. Da die Lebensdauer der Prothese auch von dem Abrieb abhängt, spielt für die Wahl des Materials das Lebensalter eine große Rolle.
Da Infektionen in verschiedenen Formen auftreten können, wird versucht durch eine spezielle Beschichtung eine antiseptische Wirkung zu erreichen.
Technische Hilfsmittel wie die Navigation oder möglicherweise auch wieder die Robotik helfen, die Präzision der Implantation zu optimieren.
Patienten, die vor einem künstlichen Gelenkersatz stehen. Sollten dies in Kliniken vornehmen lassen, die über eine langjährigen Erfahrung und eine Fallzahl von mehreren Hundert im Jahr vorweisen können.
Die Operation alleine jedoch ist noch keine Garantie für eine lange und schmerzfreie Zeit nach der Operation. Das Verhalten des Patienten nach dem Eingriff und der sorgfältige Umgang mit der Prothese in den Folgejahren bestimmt vielfach die Standzeit der Prothese.
Mehr Informationen über die Hüftendoprothesen erhalten Sie unter:
http://www.unfallchirurgie.com
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Prof. Dr. med. Jürgen Ahlers ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in Frankfurt am Main und verfügt über eine langjährige Erfahrung als Arzt mit leitenden Funktionen an der Universitätsklinik Mainz sowie seit dem Jahr 2006 an den Frankfurter Rotkreuz Krankenhäusern (Klinik Maingau) in Frankfurt am Main.
Frankfurter Rotkreuz Krankenhäuser
-Klinik Maingau vom Roten Kreuz-
Prof. Dr. med. Jürgen Ahlers
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Lehrbeauftragter der Universität Mainz
Scheffelstrasse 2-20a
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