PresseKat - Themendienst: Verkehrssicherheit

Themendienst: Verkehrssicherheit

ID: 211212

Mit dem Ziel, die extrem gefährdeten 18- bis 24-jährigen jungen Fahrer für die Risiken im Straßenverkehr mehr zu sensibilisieren, starteten DEKRA, der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) und die Deutsche Verkehrswacht im Jahr 2007 die Verkehrssicherheitsinitiative SafetyCheck. Die nur wenig vorhandene Fahrpraxis, aber auch das wenig ausgeprägte Bewusstsein für kritische Situationen und damit Gefahren im Straßenverkehr führen bei jungen Erwachsenen zu einer überdurchschnittlich hohen Beteiligung an Verkehrsunfällen. Hinzu kommt, dass die meist älteren und oft Mängel aufweisenden Autos junger Fahrer ein zusätzliches Unfallrisiko im Straßenverkehr bedeuten. Hier will SafetyCheck aufklären, informieren und sensibilisieren. Mit dem AT&T Williams Formel 1-Fahrer Nico Hülkenberg erhält die Initiative in diesem Jahre erstmals prominente Unterstützung.

(firmenpresse) - Alle zwei Stunden stirbt ein Mensch auf deutschen Straßen
Auch wenn im Jahr 2009 die Verkehrsopfer weiter abgenommen haben, kann es in Sachen Unfallgeschehen keinesfalls Entwarnung geben. Immer noch stirbt im Durchschnitt alle zwei Stunden ein Mensch auf deutschen Straßen und jede Minute wird ein Mensch bei einem Verkehrsunfall verletzt. Im Jahr 2008 hat die Polizei bundesweit insgesamt 2,29 Millionen Unfälle aufgenommen. Immerhin: Das waren 1,8% weniger als im Vorjahr. Nahezu sechs von sieben Unfällen, zu denen die Polizei im letzten Jahr gerufen wurde, waren Sachschadensunfälle. Die Zahl der schwerwiegenden Unfälle mit Sachschaden, bei denen mindestens ein Fahrzeug nicht mehr fahrbereit war und ein Bußgeld- oder Straftatbestand vorlag, ist um 6,3% auf 91.144 Unfälle gesunken.

Die Zahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, ist im Jahr 2008 um 4,5% auf 320.614 zurückgegangen. Insgesamt verunglückten 413.524 Menschen und damit 5,2% weniger als im Jahr zuvor. Besonders stark abgenommen - im Vergleich zu den Vorjahren - hat die Zahl der Verkehrstoten. So waren es im Jahr 2008 mit 4.477 Menschen 472 Personen oder 9,5% weniger als im Jahr zuvor. Ein noch höherer Rückgang der Verkehrstotenzahl wurde seit der Wiedervereinigung Deutschlands nur im Jahr 2004 mit 11,7% erreicht. Auch die Zahl der Verletzten hat, nachdem sie in 2007 gestiegen war, in 2008 wieder abgenommen. Es wurden im Vergleich zum Vorjahr 6,4% weniger Personen schwerverletzt. Die Zahl der Leichtverletzten ging im gleichen Zeitraum um 4,9% zurück.

Trotz dieser absolut betrachteten positiven Entwicklung: Die Situation für junge Erwachsene auf deutschen Straßen - speziell die der Altersgruppe zwischen 18 und 24 Jahren - bleibt weiterhin kritisch: Sie sind doppelt so häufig an schweren Verkehrsunfällen beteiligt wie andere Fahrer. So verunglückten von Januar bis November 2009 insgesamt 73.315 (Vorjahr: 74.917) junge Menschen in dieser Altersgruppe. 748 (Vorjahr: 815) von ihnen kamen dabei ums Leben. Von den 81.442 im Straßenverkehr verunglückten jungen Erwachsenen im Jahr 2008 saßen 71% in einem Pkw, stellt das Statistische Bundesamt in seinem aktuellen Jahresbericht über das Unfallgeschehen in 2008 fest. 653 der 887 getöteten 18- bis 24-Jährigen kamen in einem Auto ums Leben, das waren drei Viertel aller Getöteten dieser Altersklasse (74%). Die meisten der getöteten Pkw-Insassen fuhren übrigens das Auto selbst, in dem sie verunglückten (478). Weniger als jeder Dritte (27%) war Mitfahrer. Am zweithäufigsten (10%) wurden junge Männer und Frauen im Jahr 2008 auf einem Fahrrad verletzt, 18 davon tödlich. Weitere 5.494 junge Erwachsene verunglückten mit dem Motorrad, das waren 6,7% aller verunglückten 18- bis 24-Jährigen. 123 Motorradfahrer sowie sechs Mitfahrer überlebten den Unfall nicht, an dem sie beteiligt waren.





Eine erschreckende Bilanz, auch wenn ein Abwärtstrend erkennbar ist. Gegenüber 2007 fiel die Zahl der verunglückten 18- bis 24-Jährigen um 6,5%. Das achte Jahr in Folge ist zumindest bei den Verkehrstoten in dieser Altersgruppe ein Rückgang zu verzeichnen: 8,7% waren es in diesem Jahr. Diese positive Entwicklung betraf in erster Linie die Pkw-Benutzer: 104 junge Erwachsene weniger als in 2007, das sind ganze 14%, wurden bei Verkehrsunfällen getötet. Vor allem bei den 18- bis 20-Jährigen, also den Fahranfängern, gehen die Zahlen zurück (- 19% oder 84 Personen). Auch als Unfallverursacher kommen sie seltener in Frage; hier sinkt ihr Anteil um 7,2% und damit am stärksten.

Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung waren vor allem die 18- bis 24-Jährigen, die mit Abstand am stärksten gefährdete Altersgruppe im Straßenverkehr. Gehörte doch jeder fünfte Verunglückte und Getötete (je 20%) dieser Altersgruppe an, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 8,3% betrug. Bezogen auf die Einwohner ihrer Altersgruppe, konstatiert das Statistische Bundesamt, verunglückten 1.196 junge Erwachsene je 100.000 Einwohner und starben 130 junge Menschen je eine Million Einwohner. Damit ist das Risiko dieser Altersgruppe, im Straßenverkehr ihr Leben zu verlieren, immer noch mehr als zweimal so hoch wie das im Durchschnitt aller Altersgruppen (54 Getötete je eine Million Einwohner).

Auch als Hauptverursacher eines Unfalls kommt diese Altersgruppe überdurchschnittlich häufig in Frage: 62% der 18- bis 24-jährigen Unfallbeteiligten wurden von der Polizei als Hauptverursacher eingestuft, bei den unfallbeteiligten Pkw-Fahrern waren es sogar 66%. Besonders häufig sind es mit 71% die 18-20-jährigen Fahrer, die einen Unfall auslösen.

Als einer der Erstunterzeichner der EU-Charta für Verkehrssicherheit unterstützt DEKRA das Ziel, die Zahl der Verkehrsopfer weiter deutlich zu verringern. Die Sicherheitsinitiative SafetyCheck ist eine von vielen Aktionen, mit denen DEKRA dafür einen aktiven Beitrag leistet.

Weitere Infos zur Aktion unter: www.dekra-safetycheck.com

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Datum: 16.06.2010 - 11:47 Uhr
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