(ots) - In einem Zeitungsinterview äußerte RWE-Vorstand
Leonhard Birnbaum kürzlich, dass für RWE es unter den derzeitigen
Rahmenbedingungen nicht wirtschaftlich sei, neue Kohlekraftwerke in
der EU zu realisieren.
Dazu erklärt die Klima-Allianz, ein breites gesellschaftliches
Bündnis aus insgesamt über 100 Umweltorganisationen,
Entwicklungsorganisationen, Gewerkschaften und Kirchen:
"RWE hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach angekündigt,
keine neuen Kohleblöcke mehr zu bauen, ohne dass daraufhin etwas
geschehen wäre. Laufende Planungen für neue Kohleblöcke werden bis
heute weitergeführt", so Elias Perabo, Energieexperte der
Klima-Allianz. "Wenn RWE seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren will,
müssen den Ankündigungen auch Konsequenzen folgen und RWE muss seine
klimaschädlichen Kraftwerksvorhaben endgültig stoppen."
Der Essener Energieriese baut derzeit in Neurath ein neues
Braunkohlekraftwerk und in Hamm zwei Steinkohleblöcke. Zudem ist RWE
mit 40% größter Anteilseigner am Neubau des Steinkohleblocks 9 der
GKM AG in Mannheim. Allein diese Bauvorhaben werden mit mehr als 30
Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zukünftig den Klimawandel
weiter anheizen. Darüber hinaus betreibt RWE für zwei Kohlekraftwerke
in Arneburg (Sachsen-Anhalt) und Niederaußem (NRW) die sog
Flächenvorsorge. Das heißt: RWE setzt alles daran, an diesen
Standorten die baurechtliche Zulassung für weitere Kohleblöcke zu
erhalten.
"Am Beispiel Arneburg wird deutlich, wie viel derartige
Ankündigungen von RWE Wert sind: entgegen aller Ausstiegsbekundungen
drängt der Energieriese seit Jahren die Stadt und das Land
Sachsen-Anhalt dazu, die bauplanerischen Voraussetzungen für den
geplanten Steinkohle-Doppelblock an der Elbe zu schaffen", erklärt
Perabo.
RWE plant zwei Steinkohleblöcke mit einer elektrischen Leistung
von 1.600 Megawatt in Arneburg, nahe Stendal. Tausende Bewohner der
Region kämpfen seit Jahren gegen die RWE-Kohlepläne und fordern
stattdessen eine umwelt- und klimaverträgliche Energieerzeugung.
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